Sherpa Watches: Technik mit Tiefgang

Technik mit Tiefgang

Eine neue Uhrenmarke in diesen Zeiten auf den Markt zu bringen, ist wie eine Expedition auf einen hohen Gipfel. Martin Klocke hat dies geschafft. Mit Sherpa Watches lässt er einige legendäre Uhrenmodelle wieder aufleben und zollt zugleich den Sherpa Tribut, denen er sich verbunden fühlt.

Sherpa Watches: Ultradive
Ultradive mit neu aufgelegter Kompressor-Technik aus den 1960er-Jahren in Gehäuseboden und Kronen. Das bis 200 Meter wasserdichte Edelstahlmodell kostet 5.900 Euro.

Die Marke Sherpa Watches, gegründet in Deutschland, trägt in der Vintage-Uhrenszene keinen unbekannten Namen. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, ausgewählte Klassiker aus dem goldenen Zeitalter der Uhrenherstellung wieder auf den Markt zu bringen. Genau wie die Vorbilder werden auch die Uhren und Komponenten von Sherpa Watches ausschließlich in der Schweiz und Deutschland gestaltet, konstruiert und hergestellt.

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Hinter der Marke steht Martin Klocke, Maschinenbauingenieur und Buddhist mit Schweizer Wurzeln. Wie viele Ingenieure ist er von genialen Lösungen für praktische Probleme fasziniert. In diesem Fall handelt es sich um das berühmte wasserdichte Uhrengehäuse mit Bajonettverschluss und zwei Kronen, die Mitte des 20. Jahrhunderts durch den Gehäusehersteller Ervin Piquerez SA (EPSA) entwickelt wurden.

Sherpa Watches: Martin Klocke
Martin Klocke, Ingenieur, Uhrenpassionist und Markengründer.

Um die Konstruktionsgeheimnisse der schon länger nicht mehr existenten Firma EPSA zu lüften, tauchte Martin Klocke tief in Schweizer Archive ab, die über Jahrzehnte verschlossen waren. Seine Erkenntnisse setzt er in den beiden ersten Modellen von Sherpa Watches um: Der OPS und Ultradive – nach 60 Jahren die ersten echten Kompressor-Taucheruhren, mit deutscher Ingenieurskunst verbessert und auf den neuesten Stand gebracht. Das Prinzip steht für die geschickte Nutzung des Wasserdrucks, um die Dichtkraft im Gehäuseboden und in den Kronen mit steigender Tiefe zu erhöhen.

Zwei Taucheruhren zum Auftakt

Die Sherpa OPS und Ultradive, beide druckfest bis 20 Bar, erscheinen in sehr limitierten Auflagen und fallen mit einem einzigartigen Kronenschutz ins Auge. Das nun durch moderne Materialien und Fertigungstechniken verbesserte Kompressor-Gehäuse mit Originaldurchmesser von 40 Millimetern macht diese Modelle sehr robust, aber zugleich für viele Anlässe angenehm zu tragen. Als echte Sportuhren haben die OPS und die Ultradive eine um 360 Grad drehbare Lünette, die Tauchern bekannt vorkommen wird. Die OPS wurde ursprünglich bei der Marine in den 1960er-Jahren verwendet und wird nun mit einer deutlich widerstandsfähigeren DLC-Beschichtung in mattem Anthrazit versehen.

Sherpa Watches: OPS
OPS: Sie nutzt ebenfalls die Kompressor-Technik und ist bis 200 Meter wasserdicht. Das Edelstahlgehäuse ist mit einer DLC-Schicht überzogen. Der Preis liegt bei 5.800 Euro.

Die vielleicht größte Überraschung verbirgt sich jedoch unter dem eingravierten Taucherhelm-Logo des Gehäusebodens: das Mantramatic-Uhrwerk. Tatsächlich passiert etwas Einzigartiges in dem in der Schweiz hergestellten Sellita-Automatikkaliber SW200-1 . Martin Klocke und sein Team schafften es, in jedes Sekunden- und Ankerrad das tibetische Mantra »OM MANI PEME HUNG« aus der Sherpa-Region mit einem Speziallaser zu gravieren.

Sherpa Watches: Sekundenrad
Sekundenrad und Ankerrad sind mit einem tibetischen Mantra graviert.

Der Symbolkraft der Mantras entspricht Sherpa Watches dadurch im Alltag, dass mehrere Projekte im Sherpaland in Nepal unterstützt werden. »Ganz im Sinne der buddhistischen Tradition der Gebetsmühlen im Himalaya sind auch die Rädchen im Uhrwerk fortlaufend in Rotation, um Liebe, Weisheit und Mitgefühl direkt vom Handgelenk in die Welt zu verbreiten – 30 Millionen Mantras pro Jahr. Mit bloßem Auge lässt sich das Mantra zwar nicht erkennen, aber der Träger wird die Good Vibes spüren«, so Martin Klocke. red

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ich denke für 2Tsd. Euro weniger würde die Uhr und die Geschichte sogar Spaß machen.
    So passt, nach vor Ort Besichtigung, der Eindruck für mich nicht.
    Trotz des sehr netten Herrn Klocke.

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  2. Tolles Enicar Design wieder zum Leben erweckt. Aber preislich deutlich zu hoch für das gebotene platziert. Dann lieber das Original und kein Sellita Clon.

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  3. Nette Uhren
    Mit 44mm Durchmesser und einem Preis unterhalb € 1500,- wären sie durchaus konkurrenzfähig.Bei dieser hyperüberzogenen Preisvorstellung jedoch,kann man Herrn Klocke nur viel Glück wünschen,da ändert auch die Speziallasergravur(die kaum je einer zu Gesicht bekommen wird),herzlich wenig dran.

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  4. Optisch top, Geschichte gibt es nicht wirklich, da Enicar was anderes ist.
    Das ist eine Art Hommage mit einem Selitta Werk.
    Würde ich so kaufen, aber nicht zu dem Preis…
    Wie rechtfertigt der sich den?
    Meine Certina DS hat das gleiche Werk, eine große Geschichte, top Verarbeitung und das zum Preis von 895€.

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  5. Deutlich zu teuer! Ein SW200-1 in z.B. einer Sinn U1 bietet meiner Meinung für weniger als die Hälfte deutlich mehr Leistung. Zudem finde ich Uhren mit 40 mm Durchmesser zu klein. Wer allerdings auf diese Nostalgie steht hat hier was. Optisch sieht sie gut aus!

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  6. Ich wünsche Herrn Klocke weiterhin einen starken Glauben.
    Auch dafür, dass sein Geschäftsmodell bei dieser Preisgestaltung dauerhaft funktioniert, auch im eher christlich geprägten Teil der Welt.

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