Welche Zeigerformen gibt es?
Es gibt so viele verschiedene Zeigerformen wie es Uhren gibt, nur einige wenige Modelle tragen allgemein gültige Namen. Welche Zeigerformen sind die gängigsten und was macht wohlproportionierte Zeiger aus? Eine Übersicht und Antworten gibt der folgende Artikel aus dem UHREN-MAGAZIN Extra Wissen 2015.
Welche Zeigerformen gibt es?
Gängige Zeigerformen sind “Poires” mit birnenförmiger Spitze, filigrane “Gothiques” sowie “Dauphines” in schlanker, schlichter Rautenform, die schmale Form “Faden” oder den dominanteren, linearen “Balken”.
Bisweilen sind sie so verschnörkelt, dass sie manchmal sogar klangvolle, eigene Namen tragen wie “Orientales Fantaisies”, “Serpentines”, “Fleur de Lys” oder “Louis XV”.
Formen wie “Lancette” – spitz zulaufend, mit abgerundeten Flanken – und “Losange” – mit deutlichem Wendepunkt zur Spitze hin – sind sich sehr ähnlich und nur in kleinen Details voneinander zu unterscheiden.
Die Namen der Zeigerformen beschreiben also entweder deren Optik oder geben Hinweise auf ihren Schöpfer. Dabei tut sich wieder einmal der Großmeister der Uhren-Historie hervor: Nach Abraham Louis Breguet sind bis heute beliebte und gern benutzte Zeiger benannt, deren prägnantes Merkmal eine durchbrochene Scheibe vor dem letzten Drittel des Zeigers ist. Solche Zeiger, bei denen die Spitze optisch durch ein Element – einen Kreis, ein Quadrat oder ein Ornament – abgesetzt ist, waren Ende des 19. Jahrhunderts sehr beliebt. Heute bestücken die schlichten und sehr gut ablesbaren Zeiger die meisten Breguet-Modelle oder finden bei Vintage- und klassisch anmutenden Uhren gerne Verwendung.
Wie sieht ein wohlproportionierter Zeiger aus?
Gemeinsam sind den verschiedenen Zeigern ihre Proportionen: Allgemein heißt es, der Stundenzeiger solle ein Drittel kürzer und ein Fünftel breiter sein als der Minutenzeiger. Der Sekunden- und Stoppsekunden(Chronographen-)zeiger sind in der Regel mit einem Gegengewicht versehen, um sie auszuwuchten; bei den viel langsameren Minuten- und Sekundenzeigern ist ein Gegengewicht hingegen meist rein dekorativer Natur.
Die Variationsmöglichkeiten sind außerordentlich vielfältig: Zeigerhersteller bieten in ihren Kollektionen abertausende verschiedener Designs an. Dennoch werden die Kunden im Angebot häufig nicht fündig, sodass Zeiger maßgefertigt werden.
Dieser Beitrag stammt aus dem UHREN-MAGAZIN Extra Wissen 2015, das am 14. November 2014 erschienen ist.
Um zu wissen, wie viel eine Uhr kostet, genügt es, den Preis zu kennen. Um ihren Wert beurteilen zu können, braucht es profundes Wissen. Dieser Erkenntnis hat sich das UHREN-MAGAZIN Extra Wissen 2015 verschrieben. Die Sonderausgabe widmet sich allen Komponenten, die zur Fertigung einer Uhr hergestellt werden müssen.