Rolex vor dem nächsten großen Wurf?
Ein Patent, das die Branche elektrisiert
Die Veröffentlichung eines neuen technischen Patents von Rolex hat die internationale Uhrenwelt in Aufruhr versetzt. Die Patentschrift beschreibt eine neu entwickelte, springende Kalendermechanik, die mit zwei separaten Datumsscheiben arbeitet – eine für Wochentage, eine für Monate. Genau jenes System, das für einen vollwertigen Triple Calendar benötigt wird. Die Hoffnung wächst, dass Rolex erstmals seit Jahrzehnten eine klassische Vollkalender-Komplikation in Serienproduktion bringen könnte.
Seltene Ausflüge in die hohe Komplikationskunst
Rolex ist nicht als Hersteller hochkomplexer Kaliber bekannt. Abgesehen von Chronographen und dem Jahreskalender der Sky-Dweller beschränkte sich die Marke in den letzten Jahrzehnten bewusst auf robuste, wartungsarme Werke, die eher mit Datums- oder GMT-Komplikationen ausgestattet sind. Doch die Geschichte zeigt, dass es auch Ausnahmen gab.
Die „Stelline“ und der Mythos „Padellone“
Die Referenzen 6062 („Stelline“) und 8171 („Padellone“) aus den 1950er-Jahren gelten heute als absolute Raritäten. Mit Vollkalender und Mondphase zählen sie zu den begehrtesten Vintage-Rolex überhaupt – ein Umstand, der ihren Status bei Sammlern stetig weiter befeuert. Auktionsergebnisse im sechsstelligen Bereich sind inzwischen die Regel. Dass nun ausgerechnet der Begriff „Padellone“ im September als Marke eingetragen wurde, ist ein ausgesprochen ungewöhnlicher Schachzug. Rolex schützt traditionell eigentlich keine Spitznamen aus der Sammlerszene. Die Registrierung könnte ein strategischer Hinweis auf zukünftige Produktpläne sein.
Rolex Ref. 8171 „Padellone“
PhillipsDer logische Kandidat: die 1908
Mit der Einführung der Perpetual 1908 im Jahr 2023 hat Rolex eine elegante Bühne geschaffen, die sich ideal für klassische Komplikationen eignet. Ihr reduziertes Design, die schlanke Bauweise und das klare Profil unterscheiden sich deutlich von den professionellen Sportmodellen. Besonders relevant ist dabei die zuvor ausgelaufene Cellini Moonphase: Sie bot bereits Mondphase und Zeigerdatum, es fehlten lediglich Wochentag und Monat – genau jene Anzeigen, auf die das neue Patent abzielt. Setzt man das nun veröffentlichte Kalendermodul in Beziehung zum bereits existierenden Mondphasenmechanismus, ergänzt dies um die klare, klassische Designsprache der 1908 und berücksichtigt zusätzlich die frisch eingetragene Markenbezeichnung „Padellone“, entsteht ein erstaunlich schlüssiges Zukunftsszenario. Alles deutet darauf hin, dass Rolex die Zutaten für eine moderne Triple-Calendar-Moonphase längst vorbereitet hat – und der Schritt zu einer zeitgenössischen Neuinterpretation dieses legendären Komplikationsmodells näher ist, als viele bislang glaubten. Es besteht also durchaus Grund zur Hoffnung – mal sehen, was die nicht allzu ferne Zukunft bringt.
Rolex erweitert die Kollektion: Begehrtes Modell in neuer Tonalität