Cartier und die Rückkehr der Cocktail-Uhr: Zeit für Glamour am Handgelenk
Es gibt Uhren, die erzählen Geschichten – von Stil, von Handwerk, von einer Ära. Cartier versteht das wie kaum eine andere Maison. Seit den 1910er-Jahren hebt das Haus die Schmuckuhr zu einem Sehnsuchtsobjekt, welches zwischen Juwelierskunst und Uhrmacherei schwebt. Und jetzt, da die Rückkehr der Cocktail-Uhr in vollem Gange ist, zeigt Cartier eindrucksvoll, warum man sie nie vergessen sollte.
Doppelter Glanz: die Baignoire
Ihr Name – „Badewanne“ – spielt auf ihre ovale Form an, die schon in den 1960er-Jahren für Aufsehen sorgte. Doch Cartier wäre nicht Cartier, wenn die Maison dieses Design nicht immer wieder neu interpretieren würde. Vor drei Jahren kam die Baignoire als Armreif-Version – jetzt folgt eine Variante, die in Sachen Brillanz kaum zu übertreffen ist: 552 Diamanten, akribisch gefasst, schmiegen sich an das Gehäuse und das Armband. Das gewölbte Saphirglas, die römischen Ziffern, die gebläuten Zeiger – klassische Cartier-Signaturen, aber hier wirken sie fast skulptural.
Die Baignoire de Cartier im Mini-Format ist ein stilles Statement aus Licht. Ihr ovales Gehäuse aus rhodiniertem 750er Weißgold misst zarte 24,6 mal 18,7 Millimeter bei einer Höhe von nur 7,2 Millimetern – und ist dennoch von einer Präsenz, die man nicht übersehen kann. Insgesamt 552 Diamanten im Brillantschliff mit rund fünf Karat überziehen Gehäuse, festes Armband und die perlierte Krone, die ebenfalls einen einzelnen Stein trägt. Hinter dem gewölbten Saphirglas schimmert ein silberfarbenes, fein gekörntes Zifferblatt, über dem sich die schwertförmigen, gebläuten Zeiger aus Edelstahl bewegen. Im Inneren arbeitet das Quarzkaliber 159. Mit einer Wasserdichtigkeit von bis zu drei Bar bleibt die Uhr alltagstauglich, auch wenn sie klar für den Abend geschaffen wurde. Für 62.000 Euro ist die Mini-Baignoire eine Neuinterpretation von Cartiers klassischer Formensprache.
Wer die Baignoire kennt, weiß, dass sie Wandel liebt. Zu dem oben erwähnten Spangen-Modell kommt eine Baignore-Auskopplung, dessen Armband eine Doppelreihe aus Diamanten hervorbringt. 307 Steine verleihen der Version ein faszinierendes Lichtspiel. Besonders funkelt auch das Zifferblatt, wo die Steine in Snowsetting-Technik gesetzte sind. 70 Stunden Handarbeit, die nicht in Überfluss, sondern in Balance münden. Preis auf Anfrage.
Schlichter Schimmer
Dann ist da noch die Tank Américaine – jene rechteckige Schönheit, die einst für ihr klares Design gefeiert wurde und jetzt in Miniaturform mit 569 Diamanten glänzt. Und doch: Trotz aller Opulenz bleibt sie der Linie treu. Seitenstege, gebläute Zeiger, diamantbesetzte Krone – alles sitzt an seinem Platz. Das Gehäuse der Tank Américaine im Mini-Format aus 750er Weißgold misst 28 mal 15,2 Millimeter bei einer Höhe von 6,5 Millimetern. Das versilberte Zifferblatt mit Sonnenschliff trägt die typischen schwertförmigen, gebläuten Stahlzeiger, die hinter Saphirglas die Zeit anzeigen, während das Quarzwerk Kaliber 159 zuverlässig Stunden und Minuten liefert. Das Weißgold-Armband, besetzt mit 528 Diamanten im Brillantschliff, schmiegt sich elegant ans Handgelenk und verwandelt die Uhr in ein funkelndes Schmuckstück. Das Ergebnis: pure Eleganz, feminin, aber nie verspielt. Die Referenz CRWJTA0060 schlägt mit 68.000 Euro zu Buche.
Panthère de Cartier, Mini-Modell mit Quarzwerk. Gehäuse, Mehrkantkrone und Armband aus rhodiniertem 750er Weißgold mit 599 Diamanten im Brillantschliff von insgesamt 3,62 Karat besetzt.
CartierWild und raffiniert
Die Panthère de Cartier wiederum zeigt, dass Wildheit und Raffinesse sich nicht ausschließen. 599 Diamanten umhüllen sie in einem Wasserfall aus Licht, während das schlichte Zifferblatt mit dem ikonischen Schienendekor fast trotzig ruhig bleibt. Eine Uhr, die mehr Aura als Accessoire ist. Das Gehäuse, die Mehrkantkrone und das Armband der Panthère de Cartier im Mini-Format bestehen aus rhodiniertem 750er Weißgold und sind mit Diamanten im Gesamtgewicht von 3,62 Karat besetzt. Auf dem silberfarbenen Zifferblatt zeichnen sich die gebläuten, schwertförmigen Zeiger aus Edelstahl elegant ab, geschützt von gewölbtem Saphirglas. Mit einer Größe von 25 mal 20 Millimetern und einer Höhe von nur sechs Millimetern schmiegt sich die Uhr wie ein Schmuckstück ans Handgelenk, während auch hier das Quarzkaliber 159 verbaut ist. Der Preis für die Panthère de Cartier liegt bei 90.000 Euro.
Die Cartier „Cocktail-Uhren“ führen die Tradition der eleganten Abendmodelle aus den 1920er-Jahren fort. Hier ein Modell mit Smaragd und Onyx.
CartierKostbare Miniaturen
Und dann wären da noch die offiziellen "Cocktail-Uhren". Drei neue Modelle, jedes anders, jedes eine Hommage an das Art déco und an die Miniatur als Ausdruck von Luxus. Ein Modell setzt auf rechteckige Strenge, überzogen mit Diamanten im Baguette- und Brillantschliff. Ein anderes spielt mit Achtecken, geometrischen Motiven und einem hypnotischen Edelsteinbesatz. Und das dritte vereint Smaragd und Onyx zu einem Farbkontrast, der an die goldene Ära der 1920er erinnert – und dabei vollkommen zeitlos wirkt. Selbst die Aufzugskrone verschwindet in einem unsichtbaren Mechanismus – ein stilles, fast poetisches Statement der Reduktion (Preis auf Anfrage). Cartier zeigt mit dieser Kollektion, dass Glamour kein Relikt der Vergangenheit ist. Die neuen Cocktail-Uhren sind nicht nostalgisch, sondern rebellisch elegant. Sie erinnern uns daran, dass Schmuckuhren nicht nur Zierde sind, sondern eine Haltung. Eine, die sagt: Man darf glänzen – auf die eigene, raffinierte Weise.