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Lesedauer 3 Min.

Zwei Uhren, zwei Welten: A. Lange & Söhne zeigt Richard Lange springende Sekunde und 1815 Tourbillon

Zwei neue Modelle von A. Lange & Söhne zeigen, wie Präzision und Handwerkskunst auf höchstem Niveau aussehen – zwischen Klarheit und Komplikation.
A. Lange & Söhne Richard Lange springende Sekunde
© A. Lange & Söhne

Es gibt Momente, in denen eine Marke nicht einfach ein neues Zifferblatt oder Gehäuse präsentiert, sondern fast schon ein Statement zur eigenen DNA abgibt. Genau das passiert bei A. Lange & Söhne mit zwei neuen Modellen, die kaum unterschiedlicher, aber beide zutiefst Lange sind: die Richard Lange springende Sekunde in einer neuen, auf 100 Stück limitierten Variante – und die 1815 Tourbillon mit Grand-Feu-Emaillezifferblatt, limitiert auf 50 Exemplare.

A. Lange & Söhne Richard Lange springende Sekunde

A. Lange & Söhne Richard Lange springende Sekunde, Referenz 252.056

© A. Lange & Söhne

Richard Lange springende Sekunde: Präzision, sichtbar gemacht 

Wer diese Uhr zum ersten Mal in der Hand hält, spürt sofort, dass hier alles auf die Sekunde fokussiert ist – im wahrsten Sinne des Wortes. Die namensgebende springende Sekunde ist keine Spielerei, sondern Ausdruck einer fast pedantischen Suche nach Ablesbarkeit und Genauigkeit. Auf dem Regulatorzifferblatt dominiert der große Sekundenkreis, flankiert von Stunden- und Minutenanzeige. Dazu kommt eine kleine Gangreserveanzeige, die rechtzeitig signalisiert, wenn es Zeit wird, die Uhr aufzuziehen. Die Gestaltung folgt historischen Vorbildern wie dem Chronometer Nr. 93 von Johann Heinrich Seyffert, dessen Arbeit nicht nur Ferdinand Adolph Lange, sondern auch Alexander von Humboldt auf seinen Reisen begleitete.

A. Lange & Söhne Richard Lange springende Sekunde, Manufakturkaliber L 094.1

A. Lange & Söhne Richard Lange springende Sekunde, Manufakturkaliber L 094.1

© A. Lange & Söhne

Unter der Oberfläche wird es dann richtig spannend: Das Kaliber L094.1 kombiniert Nachspannwerk, springende Sekunde und den Zero-Reset-Mechanismus. Letzterer sorgt dafür, dass der Sekundenzeiger beim Ziehen der Krone auf null springt – eine Funktion, die heute noch genauso praktisch ist wie bei ihrer Einführung. Das Modell hat eine Gangreserve von 42 Stunden. Dass das Ganze in ein 39,9 mm großes Weißgoldgehäuse mit einem warm schimmernden Rotgoldzifferblatt gepackt ist, zeigt den typischen Lange-Spagat: technischer Anspruch trifft auf zurückhaltende Eleganz. Die Uhr ist auf 100 Stück limitiert, der Preis beläuft sich auf 110.000 Euro.

A. Lange & Söhne 1815 Tourbillon, Referenz 730.094F

A. Lange & Söhne 1815 Tourbillon, Referenz 730.094F

© A. Lange & Söhne

1815 Tourbillon: Tradition weitergedacht 

Wer Tourbillons für überbewertet hält, sollte sich dieses Modell genauer anschauen. Denn A. Lange & Söhne belässt es nicht beim Klassiker, sondern kombiniert die Komplikation mit Sekundenstopp und Zero-Reset. Das heißt: Man kann die Uhr sekundengenau einstellen. Die Bühne für diese Mechanik ist ein tiefschwarzes Zifferblatt aus Grand-Feu-Emaille, gefertigt in über 100 Arbeitsschritten. Ein Detail, das man auf Fotos leicht übersieht, in der Realität aber für diese besondere Tiefe sorgt, die nur Emaille haben kann.

A. Lange & Söhne 1815 Tourbillon, Referenz 730.094F

A. Lange & Söhne 1815 Tourbillon, Referenz 730.094F

© A. Lange & Söhne

Das Kaliber L102.1 ist durch den Saphirglasboden sichtbar – mit traditioneller Dreiviertelplatine, Goldchatons und einem Diamant-Deckstein im Zentrum des Tourbillons. Ein Augenzwinkern in Richtung der historischen 1A-Taschenuhren von Lange, die nach denselben Prinzipien gebaut wurden. Die Gangreserve beträgt 72 Stunden. Mit 39,5 mm Durchmesser, Platingehäuse und schwarzem Alligatorband ist die Uhr kein lautes Statement, sondern eine stille Ansage: Wer sie trägt, weiß, was er da am Handgelenk hat, das beweist auch der Kostenpunkt von 250.000 Euro.

A. Lange & Söhne 1815 Tourbillon, Manufakturkaliber L 102.1

A. Lange & Söhne 1815 Tourbillon, Manufakturkaliber L 102.1

© A. Lange & Söhne

Fazit 

Beide Uhren zeigen, wie A. Lange & Söhne tickt – im doppelten Sinne. Die Richard Lange springende Sekunde bringt eine fast wissenschaftliche Klarheit auf die Sekunde genau, während die 1815 Tourbillon die große Komplikation auf ihre eigene Art modernisiert. Es ist diese Mischung aus Respekt vor der Tradition und dem Mut, sie weiterzudenken, die Lange so besonders macht. Man könnte sagen: Zwei Modelle, die in unterschiedliche Richtungen schauen – und doch beide unverkennbar Glashütte atmen.

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