Zwei neue Bulgari Octo Finissimo – Spiegelungen und Marmor
Geneva Watch Days 2025
Es gibt nur wenige moderne Uhrenlinien, die in so kurzer Zeit zu echten Ikonen geworden sind wie die Bulgari Octo Finissimo. Seit ihrer Einführung Anfang der 2010er-Jahre hat sie nicht nur mit ihrer Geometrie, inspiriert von der Basilika des Maxentius in Rom, sondern auch mit einer kompromisslosen Haltung zu Technik und Design Maßstäbe gesetzt. Bei den Geneva Watch Days 2025 blickt Bulgari erstmals selbstbewusst auf diese Geschichte zurück – und stellt gleichzeitig zwei Modelle vor, die den Anspruch der Linie neu interpretieren: die Octo Finissimo Lee Ufan x Bvlgari und die Octo Finissimo Tourbillon Marble.
Während der Geneva Watch Days 2025 zeigt Bulgari erstmals eine detaillierte, informative Retrospektive zur Geschichte der Octo Finissimo.
BulgariSpiegel, Fels und eine Begegnung der Künste
Eine besonders spannende Neuheit ist die Zusammenarbeit mit dem koreanischen Künstler Lee Ufan. Seine Skulpturen stellen oft den Kontrast von Steinen gegenüber – Gegensätze, die sich ergänzen, statt sich zu bekämpfen. Diesen Gedanken hat er mit Bulgari in eine Uhr übertragen. Das Zifferblatt besteht aus einer hochpolierten Spiegelfläche mit Farbverlauf, auf der schlanke schwarze Zeiger schweben. Der Rest des Gehäuses? Gefertigt aus Titan, sandgestrahlt, von Hand nachbearbeitet, flach wie eh und je – 5,5 mm dünn bei 40 mm Durchmesser.
Der in Südkorea geborene Künstler Lee Ufan und Fabrizio Buonamassa Stigliani, Bulgari Product Creation Executive Director, in Kamakura, Japan.
BulgariIm Inneren arbeitet das bekannte Kaliber BVL 138, mit Mikrorotor, 60 Stunden Gangreserve und handdekorierten Brücken. Auf der Rückseite: Lee Ufans Signatur. Limitiert auf 150 Stück, wirkt sie trotz aller künstlerischen Aufladung erstaunlich tragbar.
Bulgari Octo Finissimo Lee Ufan
Bulgari
Bulgari Octo Finissimo Lee Ufan
BulgariBlaues Gestein, fliegendes Rad
Die zweite Octo Finissimo-Neuheit setzt nicht auf Spiegelungen, sondern auf Materialdrama. Schon die Idee, ein Zifferblatt aus Marmor zu schneiden, klingt nach einem Fiasko. Das Material ist hart, schwer und im dünnen Zuschnitt brüchig – Eigenschaften, die eigentlich jeder Uhrmacher meidet.
Bulgari Octo Finissimo Lee Ufan
BulgariDoch Bulgari hat es geschafft: Nach einer grünen Variante im Frühjahr folgt nun ein Zifferblatt aus tiefblauem italienischem Marmor. Das Ganze kombiniert mit einem 40-mm-Platingehäuse, nur 5,75 mm hoch, und einem fliegenden Tourbillon, angetrieben vom ultraflachen Handaufzugskaliber BVL 268. 1,95 mm misst dieses Uhrwerk, ein technisches Wunderwerk, das gleichzeitig fragil und robust wirkt.
Bulgari Octo Finissimo Tourbillon Marble
BulgariDie Uhr ist auf 30 Exemplare limitiert und kommt am blauen Alligatorband. Sie ist fast so sehr Skulptur wie Uhr – aber anders als beim Spiegelmodell spielt hier nicht die Idee des Künstlers die Hauptrolle, sondern das Material selbst.
Bulgari Octo Finissimo Tourbillon Marble
BulgariRückblick und Ausblick
Die Ausstellung in Genf bringt die ganze Octo-Geschichte zusammen: vom ersten ultraflachen Tourbillon 2014 bis hin zur Octo Finissimo Ultra Tourbillon von 2025, gerade einmal 1,85 mm dick. Doch die beiden Neuheiten zeigen, dass es nicht nur um technische Rekorde geht. Bulgari sucht weiterhin nach neuen Ausdrucksformen – sei es durch die Zusammenarbeit mit einem Künstler oder durch das Experiment mit scheinbar untauglichen Materialien. Die Octo Finissimo bleibt damit nicht einfach eine Uhr, sondern eine Plattform für Ideen. Und das macht sie umso spannender.