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3 Varianten der Datumsanzeige

3 Varianten der Datumsanzeige Beitragsbild
© PR
Die Geschichte der Zeit ist auch die Geschichte des Kalenders und des Datums. Schon früh experimentierten Uhrmacher deshalb mit kalendarischen Zusatzfunktionen. Die einfachste und am weitesten verbreitete Komplikation ist die Datumsanzeige. Auf breiter Front hat sich die Indikation im Fenster durchgesetzt. Bei einigen Uhren findet sich aber auch die Darstellung mit Zeiger.
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Symbol für das gut ablesbare Datum: die Lupe der Rolex Datejust © PR
Heutzutage sind simple Datumsanzeigen aus Armbanduhren fast nicht mehr wegzudenken. In den Anfangsjahren war davon jedoch noch nichts zu spüren. Den gebotenen Überblick im Jahreslauf verschaffte der Abreißkalender. Das Zifferblatt gehörte den Stunden, Minuten und Sekunden.

Wie kam das Datum auf die Armbanduhr?

Erstaunlicherweise rangierte das Datum in der Uhrenindustrie erst nach den Repetitionsschlagwerken, Weckern und Chronographen. An Handwerk und Technik kann es nicht gelegen haben, denn schon Ende des 19. Jahrhunderts gab es kleine Damen-Taschenuhren mit ewigem Kalendarium. Dann kam aber doch, was kommen musste. 1915 beantragte A. Hammerly, der eine kleine Fabrique d’Horlogèrie in La Chaux-de-Fonds betrieb, Patentschutz für zwei Kalender-Armbanduhren. Eine davon verfügte über einen mittig positionierten Datumszeiger mit halbmondförmiger Spitze. Diese korrespondierte mit roten Zahlen außerhalb der Minuterie. Das zweite Modell glänzte durch eine zusätzliche Indikation: Der voll ausgeschriebene Wochentag erschien in einem kleinen Fenster unterhalb der Zwölf. Dieser Mechanismus findet sich beispielsweise in einer Armbanduhr von Henry Moser, die 1916 für den russischen Markt entwickelt wurde. Den alternativen Datumsweg beschritt Movado. Die innovative Uhrenmanufaktur wartete gegen 1915 mit einer digitalen Datumsanzeige auf. Der dazugehörige Ring drehte sich aus Platzgründen ums relativ kleine Zifferblatt. Zum Ablesen gab es einen Zifferblattausschnitt unterhalb der Sechs. Für den Antrieb der Funktion zeichnete das Handaufzugskaliber 580 verantwortlich.
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A. Lange und Söhne: Explosionszeichnung Uhrwerk © PR
Die Zeit der Armbanduhren mit Vollkalendarien begann 1921. Der unterm Zifferblatt verfügbare Platz für die Kadratur ließ die Uhrmacher anfangs zum Datumszeiger greifen. Erst ab etwa 1926 kamen kleine Datumsscheiben dazu. Das Ablesen gestaltete sich bei diesen frühen Datumsarmbanduhren als schwierig. Erste Abhilfe schaffte die Calendar der Uhrenfabrik Solvil. Paul Ditisheim setzte 1930 auf zwei Scheiben, eine für die Zehner- und die andere für die Einerstelle des Datums – dies waren die Anfänge des Großdatums.
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Rolex: Datejust, Referenz 4467 von 1945 © Rolex
Deutliche Datumsfortschritte brachten die 1940er-Jahre. Zum 40. Geburtstag seiner Uhrenmarke Rolex lancierte Hans Wilsdorf 1945 die bahnbrechende Datejust mit wasserdichtem Gehäuse, Selbstaufzug, offiziellem Chronometerzeugnis und just in time schaltendem Fensterdatum. Es mag böse klingen, aber zum Glück für die Optimierung der Datejust litt Hans Wilsdorfs zweite Ehefrau unter Sehschwäche. Zum Ablesen des Datums brauchte sie eine Brille. Es traf sich sehr gut, dass der eitle Firmenpatriarch jeden Morgen zwei Stunden im Bad verbrachte. "Hier hatte er die besten Ideen", resümierte seine Witwe später. Doch diesmal kam der Zufall zu Hilfe. Der ließ Wasser genau bei der Drei aufs Glas der Datejust tropfen. Wilsdorf staunte und handelte. Es entstand die Datejust mit Datumslupe, welche in den Vereinigten Staaten zur Uhr des 20. Jahrhunderts gekürt wurde.
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Rolex Oyster Perpetual GMT-Master von 1955 mit Datumslupe © PR

Die Entwicklung der einfachen Datumsarmbanduhr war damit abgeschlossen. Anschließend ging es in erster Linie um das Thema Evolution. Pünktlich um Mitternacht springende Indikationen, komfortable Schnellschaltungen zur Korrektur in Monaten mit weniger als 31 Tagen und eine Verbesserung der Ablesbarkeit beschäftigten die Armbanduhrenindustrie in den folgenden Jahrzehnten.

Variante für die Datumsanzeige #1: Das Fensterdatum

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Beispiel für eine Uhr mit Fensterdatum: Sinn Spezialuhren 103 Ti UTC TESTAF © PR
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Nomos Glashütte entwickelte 2001 einen patentierten Mechanismus für das Fensterdatum der Tangente. © PR
Generell dominiert heute das Fensterdatum, obwohl es in der technischen Umsetzung schwieriger zu realisieren ist als das Zeigerdatum. Beide bauen auf der gleichen Grundlage, dem Minutentrieb in der Mitte des Uhrwerks, auf. Das Umspringen des Datums geht also von einer Komponente mit geringem Durchmesser aus, deren Bewegung auf die Datumsanzeige am Rande des Uhrwerks, also auf einen weitaus größeren Durchmesser transferiert werden muss. Hierbei müssen Winkelfehler und Schwierigkeiten beim Umspringen des Datums bewältigt werden. Und schließlich liegt bei der Fensteranzeige im Vergleich zur Zeigervariante durch die höhere Reibung und das zusätzliche Gewicht der Datumsscheibe ein höherer Energieverlust vor. Dementsprechend sind auch bei der Produktion des Fensterdatums wesentlich mehr und anspruchsvollere Arbeitsgänge erforderlich – sei es bei der Herstellung der Teile unter Einhaltung geringer Toleranzen oder bei der Sorgfalt in der Montage.

Variante für die Datumsanzeige #2: Das Zeigerdatum

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Beispiel für eine Uhr mit Zeigerdatum: Baume & Mercier Clifton mit retrograder Datumsanzeige © PR
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Die Junghans Meister kombiniert das Zeigerdatum mit einer Mondphasenanzeige. © PR
Als Alternative und wünschenswerte Abwechslung kommt das Zeigerdatum in Frage, das in Sachen Ablesbarkeit nur mithalten kann, wenn die Datumsanzeige aus der Mitte kommt und die Skala am Zifferblattrand liegt. Ein kleines Zeigerdatum über einem Hilfszifferblatt lässt sich dagegen meist nur schwer entziffern. Und letztendlich ist es auch eine Frage des Geschmacks. Es gibt Uhrenfreunde, die schätzen eine größere Zahl an Zeigern, da diese den Aspekt der Komplikation betonen. Manchmal ist das Zeigerdatum die bessere konstruktive Lösung, weil keine Veränderung des Uhrwerks erforderlich ist und andererseits sich das Zeigerdatum harmonischer ins Gesamtdesign des Zifferblattes fügt.

Variante für die Datumsanzeige #3: Das Großdatum

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Beispiel für eine Uhr mir Großdatum: Glashütte Original © PR
Hinsichtlich Ablesbarkeit ungeschlagen ist und bleibt das Großdatum. Es begeistert nicht nur Liebhaber hoher Uhrmacherkunst, sondern ist auch alles andere als eine einfache Komplikation. Zur "normalen" Anzeige unterscheidet es sich darin, dass das jeweilige Datum mithilfe zweier Scheiben – eine für die Zehner und eine für die Einer –, manchmal auch über drei Scheiben dargestellt wird. Konstruktive Ansätze und Lösungen, ein Großdatum ins Uhrwerk zu integrieren, gibt es verschiedene. Eine der bekanntesten stammt aus dem Hause A. Lange & Söhne. Der Glashütter Edelmanufaktur ist es zu verdanken, dass seit Anfang der 1990er-Jahre das Großdatum immer populärer wird. Erfunden haben die Sachsen diese Komplikation nicht. Tatsächlich präsentierten die Uhrenfabriken Solvil, Helvetia und Mimo bereits in den 1930er-Jahren eine extra große Datumsanzeige, in den 1940ern folgten zwei Kaliber des Rohwerke-Herstellers Venus. Doch erst mit der Lange 1 erhielt das Großdatum die Aufmerksamkeit, die es verdient. Die Inspiration für das Lange- Großdatum stammt von der berühmten Fünf-Minuten-Uhr des Hofuhrmachers Johann Christian Friedrich Gutkaes, der diese im 19. Jahrhundert für die Semperoper Dresden entwickelte. Lange übertrug die Anzeige von Stunden und Fünferminuten auf das Datum und konstruierte ein Zehnerkreuz mit den Ziffern eins bis drei sowie einem weißen Feld und einen Ring für die Einerziffern null bis neun. Sie kreisen mit einem Abstand von 0,15 Millimetern übereinander. Um den minimalen Höhenunterschied zu verdecken und als Reminiszenz an die Fünf-Minuten-Uhr erscheint das Lange-Großdatum in einem Fenster mit einer Sprosse in der Mitte, die über der Nahtstelle der beiden Scheiben liegt. Das Großdatum von Glashütte Original kommt ohne eine solche Sprosse aus und nennt sich Panoramadatum. Die sächsische Manufaktur möchte damit betonen, dass bei ihrer Konstruktion kein kaschierender Steg zwischen den Zahlen erforderlich ist, da die Anzeige ohne Höhenunterschied erfolgt. Ein Zehnerring dreht sich innerhalb des Einerringes. Das Panoramadatum wurde erstmals 1997 in dem Kaliber 39-41 für die Senator Klassik Panoramadatum Mondphase vorgestellt.
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Glashütte Original: Senator Excellence Panoramadatum Mondphase in Rotgold © PR
Ein aktuelles Beispiel für das spezielle Großdatum aus Glashütte ist die Senator Excellence mit Panoramadatum, die auch mit Mondphasenanzeige erhältlich ist. Den Antrieb für die beiden Varianten erledigen Derivate des 2016 vorgestellten Manufaktur-Automatikkalibers 36, die Werke 36-03 und 36-04. Die Gehäuse stehen jeweils in Edelstahl oder Rotgold zur Wahl. Zu bekommen ist die Uhr mit Panoramadatum ab 9.200 Euro, das Modell mit Panoramadatum und Mondphasenanzeige ab 10.200 Euro (beide Edelstahl).
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Beispiel für eine Uhr mit Großdatum: Piquignet Calibre Royale © PR
Auch Pequignet entwickelte für sein Calibre Royal ein Großdatum ohne Überlappungen. Hier ist der Ring mit den Ziffern null bis drei für die Zehnerposition größer als jener für die Einerstelle. Damit die Geometrie funktioniert, sind die Zehnerstellen dreimal hintereinander aufgebracht, die Konstruktionen so gewählt, dass die Zehnerscheibe nur einmal in drei Monaten eine volle Umdrehung macht. Um einen Höhenunterschied zu kaschieren, ohne einen Steg einfügen zu müssen, entwickelte Girard-Perregaux im Jahr 2001 ein Großdatumssystem, bei der die Einerscheibe transparent ist und die Zehnerscheibe überlagert. Das spart Platz und es gibt keine erkennbare Trennlinie zwischen den Zahlen. Auch vom Zulieferer-Riesen Eta gibt es ein Kaliber mit Großdatum, das Eta 2896. Es ist eine Weiterentwicklung des Eta 2892, wird aber vergleichsweise selten eingebaut. Vermutlich, weil es zumeist mit weiteren Komplikationen verbunden ist. Daher weichen viele Uhrenmarken auf das Eta 2892 aus und setzen ein Modul obendrauf.

Welches Datum passt zu welcher Uhr?

Ob Zeiger, Fenster oder im Großformat über mehrere Scheiben − die Entscheidung, in welcher Form das Datum auf dem Zifferblatt zur Anzeige kommt, hängt heute weniger von konstruktiven Bedingungen ab. Eta-Kaliber können günstig eingekauft werden. Manufakturen orientieren sich zumeist an markenphilosophischen Grundsätzen beim Konzipieren des Datums. So spielt zunehmend das Design eine wichtige Rolle, weshalb Hersteller mitunter auch verschiedene Optionen anbieten. Letztendlich muss der Träger entscheiden, welche Darstellungsform ihn am meisten anspricht. Einige Fakten vorweg: Vereinfacht könnte die Formel lauten 365 plus 1/4 plus 1/100 plus 1/400 – 1/4 000. Das Resultat dieser Rechnung kommt der Dauer eines astronomischen Jahres weitgehend nahe. Ganz exakt lag die Länge des tropischen Sonnenjahres 2000 bei 365 Tagen, 5 Stunden, 48 Minuten und 45 Sekunden. Gerundet sind das 365,2422 Tage. Die Situation wird im Jahr 2100 schon wieder eine ganz andere sein. Infolge einer sukzessiven Entschleunigung der Erdrotation verkürzt sich die Jahreslänge pro Jahrhundert um eine halbe Sekunde. Bei differenzierter Betrachtung erweist sich die Bewegung der Erde um die Sonne als komplizierte Angelegenheit. Ihre Zeit bestimmen Bahnen elliptischer Gestalt. Der geringste Abstand zwischen beiden Gestirnen beträgt 147.100.000 Kilometer, der größte 152.100.000 Kilometer. Zudem ist die Erdachse geneigt.

Jahr und Tag sind Konstrukte aus Faktoren, die sich fleißig ändern

Der Astronom Johannes Kepler (1571–1630) entdeckte die Grundsätze der Planetenbewegung. Gemäß seines zweiten Gesetzes erreicht die Erde im Lauf eines Jahres ungleiche Winkelgeschwindigkeiten. Damit gehen unterschiedliche Tageslängen einher. Die Differenz zwischen dem kürzesten und dem längsten Sonnentag eines Jahres beträgt exakt 30 Minuten und 45 Sekunden. Logischerweise lässt sich das mit einem geregelten Alltagsleben nicht vereinbaren. Als Stein des Weisen kann ein gedankliches Konstrukt gelten, bei dem eine fiktive Sonne den Himmelsäquator mit konstanter Geschwindigkeit durchwandert. Von Frühlingspunkt zu Frühlingspunkt vergeht danach genau ein tropisches Jahr. Der Stundenwinkel dieser gedachten Sonne liefert die mittlere Ortszeit. Daraus wiederum leiten sich gleich lange bürgerliche Tage mit jeweils 24 Stunden ab.
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Die Ringsonnenuhr (17. Jahrhundert) zeigt die Zeit als Lichtfleck auf der Stundenskala, wenn sie korrekt aufgehängt und das richtige Datum eingestellt ist. © PR
Darüber hinaus ist auch ein System zum Zählen längerer Zeiträume notwendig. Hierbei hat sich im Lauf der Jahrhunderte eine Systematik herausgebildet, die den Namen Kalender trägt. Deren Historie reicht womöglich bis ins Jahr 4236 vor Christus und die Einführung des ägyptischen Kalenders zurück.

Die Geschichte des Kalenders ist lang, sehr lang

Das ägyptische Jahr besaß stets 365 Tage, was bekanntlich nicht ganz aufgeht. Deshalb schickte sich Ptolemäus III., der makedonische König von Ägypten, im Jahre 238 v. Chr. an, den Kalender von Kanopus per Dekret zu reformieren. Vergebens, denn dies fiel nicht auf fruchtbaren Boden. Gaius Julius Cäsar erkannte die Tragweite des Problems: Als er 46 v. Chr. aus Ägypten zurückkehrte, brachte er reformerisches Gedankengut mit nach Rom. Es bildete die Basis für eine gründliche Neuordnung des fast schon chaotischen römischen Kalenders. Ab 45 v. Chr. dauerte das Jahr 365,25 Tage. Auf jeweils drei gewöhnliche Jahre mit 365 Tagen folgte ein 366-tägiges Schaltjahr. Die Tatsache, dass das Julianische Jahr 0,0078 Tage von der astronomischen Norm abwich, schafften Papst Gregor XIII. und eine international besetzte Gelehrtenkommission aus der Welt.
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Altägyptische Wasseruhr: Der Pegel des Wassers im Behälter gibt Aufschluss über die vergangene Zeit. © PR
Der 1582 durch die Bulle "Intergravissimas" in Kraft gesetzte Gregorianische Kalender modifizierte die Julianische Schaltregel so, dass es innerhalb von 400 Jahren nur noch 97 Schalttage gibt. Mit anderen Worten, der 29. Februar entfällt in allen Jahren, welche mit zwei Nullen enden und nicht durch 400 teilbar sind. Zur Anpassung des 365,2425 Tage währenden Gregorianischen Jahres an die natürlichen Gegebenheiten muss der Schalttag innerhalb von 10.000 Jahren noch drei Mal zusätzlich ausfallen. Das erste schalttagberechtigte Säkularjahr ohne 29. Februar wird 3200 nach Christi Geburt sein.

Woher kommt nun das Datum?

Beim Kalender darf das Datum nicht fehlen Die Unterteilung des Jahres in Wochen und Monate erfolgte ursprünglich in einer Annäherung an Mondviertel und Mondperioden. Allerdings ist in unserem Kalender ein direkter Bezug zum bleichen Erdtrabanten nicht mehr gegeben. Die Woche, ein Zyklus von sieben Tagen, gehört zu den ältesten und unberührtesten Kalenderbegriffen. Bei der Benennung der Tage orientierten sich die alten Römer an den fünf mit freiem Auge sichtbaren Planeten. Beispielsweise bezieht sich der Dienstag, dies Martis, auf den Mars. Der Samstag, dies Saturni, ist dem Saturn gewidmet. Hinzu kamen die Sonne, Sonntag oder dies Solis, und der Mond (luna), was Montag oder dies Lunae unschwer erkennen lässt.
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Die französischen Wochentage zeigen deutlich, dass sie von den lateinischen abstammen. Im Bild: Pequignet Calibre Royal. © PR
Zum Kalender gehört beinahe zwangsläufig das Datum. Der Begriff entstammt dem Lateinischen und meint einen gegebenen Zeitpunkt, der sich genau festsetzen lässt. Das Datum bedeutet nichts anderes als die Nummer eines Tages im Monat, die Nummer des Monats im Jahr und die Nummer eben jenes Jahres in einer willkürlich festgelegten Zählfolge, welche hierzulande mit der Geburt des Jesus von Nazareth beginnt. Kalender und Datum gehören zum täglichen Leben. Deshalb beschäftigten sich die Uhrmacher schon bei sehr frühen Räderuhren mit der Addition kalendarischer Zusatzfunktionen. Beispielsweise verfügt das 1352 im Straßburger Münster installierte Instrument bereits über ein Calendarium Perpetuum. Danach ziehen sich Kalenderwerke wie ein roter Faden durch die Geschichte der mechanischen Zeitmessung. Frühzeitig bestimmte Vielfalt das Anzeige-Geschehen. Den Anfang machte der Datumszeiger, dessen Spitze im Laufe des Monats rund ums Zifferblatt wanderte. Dann kam das Fensterdatum. Hierbei rotiert hinter dem Zifferblatt eine gravierte oder bedruckte Scheibe. Ein Zifferblattausschnitt gibt die jeweilige Zahl frei. Ab dem 16. Jahrhundert findet man Datumsanzeigen auch in tragbaren Uhren. Text: Gisbert L. Brunner/Martina Richter/Melissa Gößling Fortlaufend aktualisierter Artikel, erstmals online gestellt im September 2015.
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