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Lesedauer 4 Min.

Omega gründet neue Chronometerprüfstelle

Die traditionsreiche Schweizer Chronometerprüfstelle COSC erhält Konkurrenz: Das von Omega neu gegründete Laboratoire de Précision darf künftig ebenfalls Chronometerzeugnisse ausstellen.
Omega-Zentrale in Biel
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WatchTime

Omega hat bekanntgegeben, künftig Chronometerprüfungen durchzuführen, und zwar im neu etablierten Laboratoire de Précision. Bisher kennt man die COSC (Contrôle Officielle Suisse de Chronomètres) als die offiziell befugte Schweizer Stelle, die Uhrwerke entsprechend prüft und als Chronometer zertifiziert. Nach Aussage von Omega wird ab sofort "das Laboratoire de Précision die gleiche Kontrollfunktion übernehmen." Weiter heißt es in der Pressemitteilung: "Wie COSC ist das Laboratoire de Précision von SAS (der Schweizerischen Akkreditierungsstelle) dazu autorisiert, alternative und unabhängige Überprüfungen durchzuführen."

Die erwähnte Akkreditierung durch die Schweizerische Akkreditierungsstelle ist in diesem Zusammenhang entscheidend: Sie bedeutet, dass Omega sich nicht sozusagen selbst zertifiziert, sondern dass das Laboratoire de Précision dies als unabhängige Institution macht. Omega führt dazu weiter aus: "Auch wenn das Laboratoire de Précision von Omega gegründet und geleitet wird, ist es dennoch eine gänzlich neutrale und unabhängige Einrichtung, die allen Marken und Uhrwerkherstellern chronometrische Überprüfungsmöglichkeiten bietet."

"Auch wenn das Laboratoire de Précision von Omega gegründet und geleitet wird, ist es dennoch eine gänzlich neutrale und unabhängige Einrichtung, die allen Marken und Uhrwerkherstellern chronometrische Überprüfungsmöglichkeiten bietet."

Omega

Die SAS ist vom Schweizer Staat dazu ermächtigt, einer Institution wie dem Laboratoire de Précision die Genehmigung zu erteilen, "unabhängige und unparteiische Überprüfungen von Uhrwerken durchzuführen", und zwar gemäß dem ISO-Standard 3159. Nur Armbanduhren, die nach den durch ISO 3159 festgelegten Messmethoden geprüft werden, können in der Schweiz die Bezeichnung Chronometer erhalten. Nach diesen Bestimmungen testet die COSC – und von nun an auch das Laboratoire de Précision, und zwar an zwei Standorten in der Schweiz: in Biel und im Juraörtchen Villeret, wo Omega jeweils Produktionsstätten besitzt.

Dass Omega und die hinter ihm stehende Swatch Group damit in direkte Konkurrenz zur COSC tritt, ist das eine. Zum anderen legt die Marke Wert darauf, dass es sich um eine technologische Weiterentwicklung handelt. Laut Omega ist das Laboratoire de Précision zu Chronometertests in der Lage, die "weit über die heutigen Industriestandards hinausgehen." Omega nennt dafür auch Beispiele: So könnten die Messungen kontinuierlich über den 15-tägigen Testzeitraum hinweg durchgeführt werden, "im Gegensatz zur aktuellen Methode, bei der Präzisionsmessungen nur alle 24 Stunden erfolgen." Omega schätzt die eigene Messpräzision als zehnmal höher ein.

Omega Globemaster Co-Axial Master Chronometer Jahreskalender

Die Omega Globemaster Co-Axial Master Chronometer Jahreskalender war die erste von METAS zertifizierte Uhr

© Omega

Zu der Frage, warum Omega diesen Schritt nun geht, legt die Marke keine Stellung ab. Die Antwort ist aber sicherlich im Zusammenhang mit der Zertifizierung der Omega Master Chronometer zu sehen: Seit einigen Jahren lässt Omega seine gegen extreme Magnetfelder geschützten Uhren von der offiziellen und unabhängigen Schweizer Prüfstelle METAS als Master Chronometer zertifizieren. Die Prüfung findet am Hauptsitz von Omega in Biel statt, die Zertifizierung in eigenen METAS-Büros, zu denen nur die METAS-Mitarbeiter Zugang haben (METAS ist die Abkürzung für das Schweizer Institut für Metrologie.)

War die durch die COSC vorgenommene Zertifizierung früher das Nonplusultra in Sachen Schweizer Chronometerprüfung, so haben sich die Gewichte nicht zuletzt durch METAS in den vergangenen Jahren etwas verschoben, zumal mit Tudor ein zweiter bedeutender Schweizer Uhrenhersteller Uhren von der METAS testen lässt. An der COSC war aus Industriekreisen immer wieder Kritik laut geworden, weil dort Uhrwerke und nicht ganze Uhren getestet werden, wobei bei Automatikuhren die Prüfung ohne die Automatikbaugruppe erfolgt. Und während die COSC verlangt, dass sich die Gangwerte des Werkes bei einer Abweichung zwischen –4 und +6 Sekunden pro 24 Stunden bewegen, gibt es Hersteller wie Rolex, Patek Philippe oder Grand Seiko, die sich selbst strengere Grenzen setzen.

METAS-Prüflabor bei Omega in Biel

METAS-Prüflabor bei Omega in Biel

© Omega

Nicht zuletzt dürfte es eine Motivation für Omega sein, die technischen Erfahrungen mit den METAS-Tests weiterzutreiben und sich weiterhin als die Marke zu profilieren, die beim Thema Chronometer vorangeht. Die METAS-Tests fanden übrigens bisher nicht ohne COSC-Prüfung statt: Omega schickte die Werke erst zur COSC, um das offizielle Chronometerzeugnis zu erhalten, dann folgte die METAS-Zertifizierung. Diesen Umweg wird sich Omega künftig ersparen. Für die COSC bedeutet das angesichts von geschätzt mindestens 800.000 Omega-Uhren pro Jahr (von denen sind nicht alle Chronometer, aber viele) einen deutlichen Rückgang an zu testenden Werken. Wann und wie sehr die Tests durch das Laboratoire de Précision auch von anderen Marken wahrgenommen wird, bleibt abzuwarten. Für Omega wäre es sicher ein Adelsschlag, wenn sich bald Mitbewerber dazu entschließen würden, denn dann bekommt die neue Zertifizierung auch für das breitere Publikum den Touch des ganz Neutralen.

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