Panerai: Luminor
Die Geschichte des Uhrenklassikers mit dem markanten Kronenschutz
Vor rund 25 Jahren zählte Panerai noch zu den eher unbekannten Uhrenherstellern, die nur Insidern bekannt waren. Das hat sich geändert: Heute reißen Händler sich um eine Konzession, und die Fans der Luxusuhren nennen sich Paneristi, kommen auf speziellen Panerai-Treffen zusammen, um sich auszutauschen. Doch Uhren von Panerai besitzen keine ausgefallenen Funktionen oder innovative Mechanik. Die Mehrzahl der Modelle bietet außer einer höheren Gangreserve keine technischen Besonderheiten. Das erste eigene Werk wurde sogar erst 2005 vorgestellt – zu dem Zeitpunkt, als die Marke schon viele Anhänger zählen konnte. Womit lässt sich dann der Aufstieg von Panerai erklären? Es ist das Design der Zeitmesser, das untrennbar mit der authentischen, einzigartigen Geschichte der Uhren verbunden ist. Bereits im Jahr 1936 lancierte Panerai seine erste Armbanduhr.

Damals stellte die Marke jedoch nur Zeitmesser für die italienische Marine her. So auch das erste Modell, die Panerai Radiomir California. Es eignete sich für die Kampfschwimmer, die eine Uhr benötigten, die dem Wasserdruck standhalten konnten, und deren Zifferblatt stark leuchtete. Heute lassen sich die Modelle der Uhrenmarke Panerai in zwei Linien teilen – „Radiomir“ und „Luminor“. Schon von Weitem zu erkennen sind sie beide, denn zum Stil der Uhrenmarke gehören noch immer die markanten Details, die schon die Uhren für die Marine auszeichneten.
Inhalt:
- Charaktermerkmale der Panerai Luminor
- Wie die Luminor die Marke Panerai berühmt machte
- Vorreiter-Rolle in Sachen Technik: die Panerai Luminor
- Neue Materialien für die Panerai Luminor
- Welche Bauarten der Luminor gibt es?
- Was hält die Luminor aus?
- California und Left-Handed – Luminor-Uhren mit Geschichte
- Die Luminor im Kino
Charaktermerkmale der Panerai Luminor
Zu den Merkmalen, die aus der Anfangszeit geblieben sind, zählt beispielsweise der Kronenschutzbügel. Er wurde in den 1940er-Jahren erstmals bei der Marina Militare eingesetzt, drückte die Krone nach dem Aufziehen fest an die Gehäuseflanke und verhinderte so das Eindringen von Wasser. Ohne, dass der Träger noch an das Verschließen denken musste. Weil das so praktisch war, erhielt auch die Panerai Luminor nach militärischen Tests diesen Schutzmechanismus, der die Wasserdichtigkeit sicherte. Die Übergangsphase dorthin repräsentiert die in den 1950er-Jahren lancierte Luminor Marina Militare, die noch über eine Schraubkrone verfügte. Das erste Panerai-Luminor-Modell mit Schutzbügel folgte dann im Jahr 1956.

Ihren Namen verdankt die Panerai Luminor übrigens, der damals verwendeten Leuchtsubstanz, die für Zeiger und Zifferblatt verwendet wurde. Zeitsprung: Auch bei der Luminor Marina Militare, die die Uhrenmarke 1993 lancierte, spielte das Äußere eine große Rolle. Erstmals war das Gehäuse der Uhr schwarz PVD-beschichtet.

Wie die Luminor die Marke Panerai berühmt machte
Den Durchbruch verdankt Panerai nicht nur dem markanten Design, das bei den Uhrenträgern noch heute beliebt ist, sondern einem glücklichen Zufall im Jahr 1993: Bei Dreharbeiten zum Film „Daylight“ entdeckte Sylvester Stallone zufällig einige Luminor-Taucheruhren in einem Geschäft in Florenz – und kaufte sich eine. Wenig später orderte er 101 Exemplare mit dem Namen Luminor Daylight Slytech.

Sie trugen die Signatur des Schauspielers auf dem Gehäuseboden und verschafften der Panerai Luminor Bekanntheit. Auch Richemont-Hauptaktionär Johann Rupert gefiel die Panerai Luminor so gut, dass er die Marke in die Luxusgruppe holte.

Das für die Panerai Luminor typische Design wurde 2002 noch markanter: Die Luminor 1950 hatte einen Durchmesser von 47 Millimetern und überragte somit jedes bis dahin erschienene Panerai-Modell. Gefertigt wurden genau 1.950 Exemplare. Und auch bei der Luminor 1950 Chrono Monopulsante 8 Days GMT Ceramica aus dem Jahr 2008 war der Kronenschutzbügel auffallend angebracht, dominierte er doch die rechte Gehäuseflanke. Das hatte die Konsequenz, dass der Drücker zur Bedienung der Chronographenfunktion hier untypischerweise bei der Acht angebracht worden ist.

Ungewöhnliche Wege ging Panerai auch bei dem 2010 lancierten Modell L’Astronomo Luminor 1950 Equation of Time Tourbillon Titano. Dieser Zeitmesser vereinte verschiedene astronomische Anzeigen. So konnte der Träger beispielsweise die Differenz zwischen wahrer und mittlerer Sonnenzeit und die Zeiten von Sonnenauf- und -untergang ablesen. Angetrieben wurde die Uhr von einem Werk mit Handaufzug.

Die Panerai Luminor in der Vorreiter-Rolle
Mit der Panerai Luminor 1950 3 Days Chrono Flyback erschien im Januar 2013 der erste Flyback-Chronograph der Uhrenmarke. Die Drücker befanden sich nun, damit die Panerai-typische Optik erhalten blieb, gegenüber der Krone an der linken Gehäuseflanke.

Auch die im gleichen Jahr veröffentlichte Luminor Marina 1950 3 Days Automatic war ein Vorreiter: Erstmals kombinierte Panerai bei diesem Modell ein weißes Zifferblatt mit dem 42-Millimeter-Gehäuse der Panerai Luminor 1950.

2014 folgte die Panerai Luminor Marina 1950 3 Days Automatic Acciaio. Ein Modell mit 44 Millimetern Durchmesser das, wie viele der Armbanduhren von Panerai über ein Manufakturwerk verfügt. Ins Deutsche übersetzt, bedeutet „Acciaio” Stahl.

Seit 2014 tickt auch in der Panerai Luminor Base 8 Days ein Manufakturkaliber. Bis dahin hatte das Unitas-Handaufzugskaliber 6497 die Basiskollektion Panerai Luminor Base zum Ticken gebracht hat.

Ein Manufakturkaliber setzt Panerai seit 2014 auch bei der Luminor 1950 3 Days GMT Automatic (Referenz PAM36500) ein. Es ist das Automatikwerk P.9001. 2016 stellte Panerai dieses GMT-Modell mit einem blauen Zifferblatt vor, eine untypische Farbe für den Uhrenhersteller, der sie seither jedoch immer wieder im Portfolio hat. Kombiniert werden passend zum Blauton beigefarbene Zeiger, Ziffern und Indexe. Hier erfahren Sie mehr über den Zeitmesser.

2018: Die Luminor erhält eine Mondphasenanzeige
2018 hat Panerai zwei interessante neue Modelle vorgestellt. Bei der L’Astronomo Luminor 1950 Tourbillon Moon Phases Equation of Time GMT hat Panerai zum ersten Mal eine Mondphasenanzeige verbaut. Die weiteren Anzeigen setzen sogar noch deutlich mehr Technik voraus. Erstens gibt die sogenannte Äquationsanzeige über der Sechs Auskunft, wie viele Minuten unsere mittlere Zeit von der wahren Sonnenzeit abweicht. Zweitens zeigen die beiden mit Sunset und Sunrise gekennzeichneten Skalen an, wann die Sonne auf- und untergeht. Da diese Angaben überall auf der Welt verschieden sind, wird die L’Astronomo nur auf Bestellung gebaut und die entsprechenden Scheiben für die Anzeigen genau für den Wunschort des Käufers berechnet und hergestellt. Und drittens gibt es einen ewigen Kalender mit einer Monatsanzeige und Datum bei drei Uhr.

Damit der Datumsring nichts vom skelettierten Manufakturkaliber P.2005/GLS verdeckt, hat Panerai ein raffiniertes System entwickelt und patentierten lassen. In den Datumsring aus Borosilikatglas brennt ein Laser unsichtbar die Ziffern ein, so dass er komplett durchsichtig ist. Erst ein polarisierender Kristall im Datumsfenster lässt die Ziffern an dieser Stelle sichtbar werden. Verschweigen wollen wir auch nicht die zweite Zeitzone aus dem Zentrum und das Tourbillon, das sich Panerai-typisch um eine horizontale Achse dreht.

Die Gangreserve befindet sich wie die 24-Stunden-Anzeige mit integrierter Mondphase auf der Rückseite der Uhr. Wer möchte, kann mit der Uhr sogar schwimmen, denn das 50-Millimeter-Titangehäuse hält bis 100 Meter Wassertiefe dicht.
2019: Neues Kaliber für die Luminor Due
In der flach bauenden Kollektion Luminor Due stellte die Marke 2019 ein neues Manufakturkaliber vor. Das nur 4,2 Millimeter hohe Automatikkaliber P.900 wird in den Modellen mit 42 Millimeter und 38 Millimeter Durchmesser verbaut. Das Automatikkaliber, das hinter einem geschlossenen Boden tickt, baut mit nur einem Federhaus eine hohe Gangreserve von drei Tagen auf.
42 Millimeter messen die PAM00927 in Titan mit blauem Zifferblatt (7.500 Euro) und die PAM01046 in Edelstahl mit beigefarbenem Uhrengesicht (7.000 Euro).
Neues Chronographenkaliber
Mit den 2021 vorgestellten Chronographen Luminor Chrono PAM01109, PAM01218 und PAM01110 lanciert die Marke zugleich auch ein neues Chronographenkaliber: das Manufakturkaliber P.9200 mit Automatikaufzug und 42 Stunden Gangreserve. Da der Kronenschutzbügel auf der rechten Gehäuseflanke viel Platz beansprucht, setzt Panerai beim Luminor Chrono die Chronographendrücker auf die linke Seite und gibt dem 44 Millimeter großen Chronographen so einen ganz besonderen Look. Der zentrale Stoppsekundenzeiger
und der Stoppminutenzeiger im Hilfszifferblatt bei drei Uhr sind gebläut. Während das Modell PAM01110 mit blauem Zifferblatt an einem Metallband getragen wird, werden die Varianten mit schwarzem (PAM01109, 9.700 Euro) und weißem Zifferblatt (PAM01218, 9.700 Euro) mit einem schwarzen Alligatorlederband oder einem Kautschukband am Handgelenk befestigt.
Neue Gehäusematerialien bei der Panerai Luminor
Gehäusematerial Carbotech
Nicht nur, was die Technik innerhalb der Marke angeht, war die Panerai Luminor Vorreiter. Mit der Panerai Luminor Submersible 1950 Carbotech erschien zur Baselworld 2015 ein Modell mit einem neuen Gehäusematerial – dem namengebenden Carbotech. So bezeichnet die Uhrenmarke ein auf Kohlefaserbasis gefertigtes Verbundmaterial, das laut Panerai hier zum ersten Mal in der Uhrmacherei zum Einsatz kam.

Gehäusematerial Bulk Metallic Glas (BMG-Tech)
2017 erweitere Panerai sein Spektrum an Gehäusematerialien um das sogenannte Bulk Metallic Glas, kurz BMG-Tech. Das Gehäusematerial ist besonders resistent und robust gegenüber Magnetfeldern, Kratzern und Stößen. Dieses BMG-Tech kommt bei der 47 Millimeter großen Luminor Submersible 1950 BMG-Tech zum Einsatz und wird für das Gehäuse, die Krone inklusive Schutz und Lünette verwendet. Es ist leichter als Stahl und etwas dunkler. Die Legierung besteht dabei aus Zirkonium, Kupfer, Aluminium, Titan und Nickel und wird dadurch glasähnlich.

Ebenfalls 2017 vorgestellt, gibt Panerai für diese Luminor eine Wartungsfreiheit von sage und schreibe 50 Jahren an. Bei der Lab-ID Luminor 1950 Carbotech 3 Days verwendet die Marke für das Handaufzugswerk neuartige Materialien und Beschichtungen, die eine Selbst- oder Trockenschmierung besitzen. Das Werk benötigt dadurch keinerlei flüssige Schmierstoffe. Das Gehäuse der Uhr besteht aus dem 2015 vorgestellten Material Carbotech und das Zifferblatt ist mit Kohlenstoffnanoröhrchen beschichtet, um einen extrem dunklen Schwarzton zu erzielen.

Gehäusematerial Goldtech
Die elegante Luminor Due kleidet Panerai 2020 in ein 42 Millimeter großes Gehäuse aus Gold. Das sogenannte Gold-Tech ist eine spezielle Goldlegierung mit einem höheren Kupferanteil und weniger Platin. Das unedle Metall sorgt für einen intensiven Farbton, Platin verleiht einen Schutz vor Verfärbungen durch Oxidation.

Im Inneren der Uhr verbaut Panerai das Automatikkaliber P.900. Auch die neue Luminor Due Goldtech (PAM01042), die es mit schwarzem Sandwich-Zifferblatt oder weißem Zifferblatt gibt, erhält die acht Jahre dauernde ‘Pam-Guard’-Garantie. Panerai gewährt sie für alle nach dem 26. November 2017 gekauften und auf der Website registrierten Uhren.
Seit Ende 2022 setzt Panerai Goldtech nicht nur für das Uhrengehäuse sondern auch das Armband ein. Erstes Modell in dieser Version ist die Luminor Due TuttoOro mit 38 Millimeter Durchmesser und blauem oder weißem Zifferblatt.
Gehäuse aus dem 3D-Drucker
Bei der 2020 vorgestellten Luminor Marina 44 mm PAM 01117 verwendet Panerai ein Gehäuse, das im 3D-Druckverfahren hergestellt wird. Beim so genannten „Direct Metal Laser Sintering“- Verfahren (DMLS) wird Titanpulver in Schichten von jeweils 30 Mikrometern (0,03 mm) aufgebracht und mit einem Lichtleiterlaser gesintert. Dadurch sind Hohlräume im Gehäuse möglich, die für ein geringes Gewicht von 100 Gramm samt Band sorgen. Das Modell ist außerdem mit der besonders leuchtstarken Superluminova X1 versehen. Diese findet sich auf Zeigern, Ziffern, Indexen, Rehaut, Gehäuse und bei den Nähten des Armbandes. Panerai gibt für die leuchtende Neuheit eine rekordverdächtigen Garantie von 70 Jahren.

Ebenfalls mit dem DMLS-Verfahren hergestellt wurde das Gehäuse der 2021 vorgestellten Luminor Marina 44mm – Guillaume Néry Edition (PAM01122). Das Material machte die 44 Millimeter große Uhr leicht und korrosionsbeständig. Lünette, Krone und der Kronenschutzbügel erhalten eine gummierte Beschichtung.
Im Innern des Zeitmessers arbeitet das Manufakturkaliber P.9010 mit Automatikaufzug und drei Tagen Gangreserve. Dieses bleibt bis 30 Bar vor eindringendem Wasser geschützt. Getragen wird der Zeitmesser am schwarzen Armband aus recyceltem PET-Material. Ein weißes Kautschukarmand mit leuchtender „Officine Panerai“-Personalisierung war im Lieferumfang enthalten. Den verschraubten Gehäuseboden ziert die Signatur des Freitauchers und das „70 Years Warranty“-Logo. Dieses weist auf die rekordverdächtige Garantie von 70 Jahren hin. Die Uhr gab es nur 70-mal zum Preis von jeweils 19.000 Euro und ist bereits ausverkauft.
Gehäusematerial Fibratech
Für das 44 Millimeter große Gehäuse der 2020 vorgestellten Luminor Marina Fibratech verwendete die Manufaktur den High-Tech-Verbundwerkstoff Fibratech. Dieser wird aus unidirektionalen Mineralfasern hergestellt, die durch das Schmelzen von Basaltgestein gewonnen werden. Diese Fasern werden mit Polymeren zu dünnen Schichten gebunden, die in bestimmter Ausrichtung übereinandergelegt und dann bei kontrollierter Temperatur und Druck verfestigt werden. Bei jeder Uhr entsteht so eine andere mattgraue Oberflächenmaserung. Das Material besteht aus natürlichen, ökologisch nachhaltigen Rohfasern und ist 60 Prozent leichter als Stahl, widerstandsfähig und korrosionsbeständig. Lünette, Krone und Kronenschutzbügel bestehen bei der PAM01663 (derzeit nicht Bestandteil der aktuellen Kollektion) aus dunklerem Carbotech, einem Verbundmaterial auf der Basis von Kohlenstofffasern, das Panerai schon länger einsetzt.

Gehäusematerial Platinumtech
Das Gehäuse der im Frühjahr 2021 vorgestellten Luminor Marina (PAM01116) besteht aus einer besonderen Platinlegierung, genannt Platinumtech. Diese soll nicht nur härter und widerstandsfähiger sein, sondern auch über verbesserte physikalische Eigenschaften als herkömmliches Platin verfügen. Angetrieben wird die Uhr vom manufaktureigenen Automatikkaliber P.9010. Das Logo „70 Years Warranty“ auf dem Gehäuseboden garantiert dem Zeitmesser 70 Jahre kostenlose Dienstleistungen zur Erhaltung der einwandfreien Funktion. Kosten: 38.500 Euro

Recycelter Stahl für die Luminor
Wie auch andere Uhrenmarken rückt Panerai das Thema Nachhaltigkeit immer mehr in den Fokus seiner Uhrenproduktion. Auf der Watches & Wonders 2021 stellte die Marke neben der Submersible e-LAB-ID PAM01225, die fast komplett aus recycelten Materialien hergestellt wurde, die Luminor Marina eSteel aus recyceltem Stahl vor.
Dabei bestehen fast 60 Prozent des Gesamtgewichts der Uhr aus wiederaufbereiteten Materialien, das entspricht 89 Gramm bei einem Gesamtgewicht von 152,4 Gramm. Sowohl das Gehäuse als auch das Zifferblatt bestehen aus der neuen Stahllegierung auf Recyclingbasis, wobei diese die gleichen Eigenschaften besitzt wie eine nicht recycelte Stahllegierung. Im Innern der Uhr arbeitet das automatischen Manufakturkaliber P.9010, das mit zwei Federhäusern drei Tage Gangreserve aufbaut. Die Luminor Marina eSteel bleibt bis 30 Bar vor eindringendem Wasser geschützt. Auf die Zifferblattfarbe (grau, grün und blau) abgestimmt ist das Armband, das aus recyceltem Textil besteht. Die Luminor Marina eSteel kostet 9.200 Euro.
High-Tech-Keramik für die Luminor
Mit der Luminor Chrono Flyback Ceramica zeigt die Marke, dass sich Tradition und moderne Werkstoffe nicht ausschließen. Anders als bei gängigen Chronographen, ermöglicht die Flyback-Funktion dem Träger, die Messung eines neuen Zeitintervalls sofort zu starten. Die Komplikation realisiert Panerai mithilfe des hauseigenen Automatikkalibers P.9100, das in einem 44 Millimeter großen und bis 10 Bar druckfesten Gehäuse aus kratzfester High-Tech-Keramik untergebracht wird. Die PAM01298 kostet 16.000 Euro.

Inhalt:
- Charaktermerkmale der Panerai Luminor
- Wie die Luminor die Marke Panerai berühmt machte
- Vorreiter-Rolle in Sachen Technik: die Panerai Luminor
- Neue Materialien für die Panerai Luminor
- Welche Bauarten der Luminor gibt es?
- Was hält die Luminor aus?
- California und Left-Handed – Luminor-Uhren mit Geschichte
- Die Luminor im Kino
Welche Bauarten der Panerai Luminor gibt es?
Innerhalb der Luminor-Kollektion konnte man bis 2016 zwischen zwei Bauarten unterscheiden: dem Luminor-Basisgehäuse und dem ausgefeilteren, detailreichen Gehäuse der Luminor 1950. Seit 2016 gibt es die Luminor Due 3 Days Acciaio mit der Referenz PAM00676. Es ist das bisher eleganteste und flachste Modell der Luminor-Serie. Das Edelstahlgehäuses misst in der Höhe 10,5 Millimetern und umschließt das Manufakturkaliber P.1000 mit Handaufzug. Es ist damit etwa 40 Prozent flacher und passt damit zum Sportoutfit genauso wie unter die Hemdmanschette. Dabei bleibt das signifikante Design der Panerai Luminor jedoch erhalten.

Mittlerweile gibt es die Luminor Due auch mit Automatikaufzug. Die Luminor Due 3 Days Automatic Acciaio arbeitet mit dem Manufakturkaliber P.4000. Das nur 3,95 Millimeter hohe Uhrwerk mit Mikrorotor stammt aus dem Jahr 2014 und wurde zuvor schon in Radiomir-Modellen eingesetzt. Bei der Luminor Due sitzt es in einem vollständig polierten kissenförmigen Gehäuse mit 45 Millimetern Durchmesser und 10,8 Millimetern Höhe. Einen ausführlichen Test der Luminor Due 3 Days Acciaio finden Sie hier.
Weitere Panerai-Luminor-Due-Modelle
Einsteigermodell: die Panerai Lumior Base Logo
Seit 2018 gibt es auch ein neues Basismodell: In der Luminor Base Logo 3 Days Acciaio – 44mm (PAM00777) kommt das manufaktureigene Handaufzugskaliber P.6000 mit drei Tagen Gangautonomie zum Einsatz. Wegen des Stahlbodens kann man das Werk allerdings nicht sehen.

Dafür hält das 44 Millimeter große Gehäuse dem Wasserdruck bis in 100 Meter Tiefe stand. Das blaue Textilband passt zum gleichfarbigen Officine Panerai Logo. Für 5.900 Euro kann man die Uhr kaufen.
Was hält die Luminor aus? Härtetest unterm Eis
Panerai betont stets seine Historie als Kampfschwimmermarke. Aber halten die Uhren auch heute noch viel aus? Das Magazin Chronos hat die 2017 vorgestellte Luminor Submersible 1950 Amagnetic 3 Days Automatic Titanio dem ultimativen Härtetest unterzogen: Eistauchen!
Dafür waren wir mit einer Motorsäge bewaffnet in Österreich unterwegs, um uns einen Weg in die völlig abgeschottete Unterwasserwelt zu bahnen. Natürlich waren alle Taucher geschult und zertifiziert als Trockentaucher und Eistaucher. Unser Testkandidat Luminor Submersible 1950 Amagnetic 3 Days Automatic Titano mit der Referenz PAM01389 besitzt das typische Gehäuse mit Kronenschutzbrücke, das Panerai seit Mitte der 1950er Jahren verwendete. Mehr über das Design der Uhr erfahren Sie im ausführlichen Chronos-Test.
Auch für die bei Panerai eher seltene Drehlünette gab es ein historisches Vorbild. Die meisten Uhren von Panerai kamen ohne dieses später für Taucher unverzichtbare Detail aus. Aber 1956 lieferte Panerai mehrere Uhren mit Drehlünette an die ägyptische Marine. Mit 60 Millimetern Durchmesser überragte diese Version die anderen, 47 Millimeter großen Uhren deutlich. Unsere Testuhr kommt ebenfalls auf tragbare 47 Millimeter.
Die Panerai Submersible mit ihrem Manufakturwerk P.9010 musste bei unserem Tauchtest dem Wasserdruck, frostigen Temperaturen, hartem Eis und den Kontakt mit schwerem Tauchequipment widerstehen. Hat die Taucheruhr die Aufgabe gemeistert? Wie waren die Gangergebnisse nach den Tauchgängen unterm Eis? Die Antworten lesen Sie in unserem Chronos-Test.

Luminor-Modelle mit Historie: Left-Handed und California
Panerai nimmt bei seinen Modellen auch immer wieder Bezug auf seine Anfänge als Ausstatter der Kampfschwimmer in den 1930er- bis 1960er-Jahren. So stehen auch die Luminor California 8 Days DLC – 44mm und die Luminor Left-Handed 8 Days Acciaio ganz im Zeichen dieser Tradition. Ersteres Modell besitzt ein sogenanntes California-Zifferblatt, bei dem die obere Hälfte römische Ziffern, die untere arabische zeigt. Diese Art der Aufteilung soll die Zeit intuitiv ablesbar machen und wurde im Jahr 1941 von Rolex zum Patent angemeldet. Rolex lieferte damals diese Zifferblätter noch an Panerai für ihre Kampftaucheruhren.

Heute fertigt die Schweizer Marke ihre California Dials selbst und stattet sie mit entsprechend viel Leuchtmasse aus. Die 44 Millimeter Titanuhr mit schwarzer DLC-Beschichtung hält bis 300 Meter wasserdicht und wird vom hauseigenen Handaufzugskaliber P.5000 mit acht Tagen Gangreserve angetrieben.

Bei der Luminor Left-Handed 8 Days Acciaio sitzt die Aufzugskrone mit dem markanten Kronenschutzbügel auf der linken Gehäuseseite. Nicht nur Linkshänder finden das gut, auch konnten so die Kampftaucher damals am am linken Arm dann einen Kompass oder Tiefenmesser tragen.
Die Luminor im Kino
Auch in Filmen spielt die Panerai Luminor immer wieder eine wichtige Rolle. So ist beispielsweise die Panerai Luminor Marina PAM 351 im Science-Fiction-Streifen Selfless zu sehen: Ryan Reynolds spielt die Hauptrolle des Damian Hale und die trägt die Uhr am Handgelenk.

Fortlaufend aktualisierter Artikel, ursprünglich online gestellt im September 2014.
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Uhren von Panerai in der Datenbank von Watchtime.net
Ein vorbildlich informativer Artikel. Ich hätte mir nur aber auch noch neben simpler Erwähnung zusätzlich Beispiele in Bild und Detail über die Radiomir-Modelle gewünscht…
…endlich…lange auf einen so informativen Artikel zu Panerai gewartet…weiter so !!
Würde mir gerne eine Panerai zulegen, habe aber leider ein zu schmales Handgelenk für 44 mm.
Vielen Dank für die kompakte und hochinteressante Info. Nach Sly begeisterter PAM-Träger ist auch Jason Statham in allen “Transporter” Filmen zu sehen.
Hallo an die Redaktion.
Ich habe mal eine Frage zum Werk P9010. Ich meine, leider weiß ich nicht mehr wo, gelesen zu haben, dass ab Mitte des letzten Jahres Panerai sich bei diesem Modell den Sekundenstopp gespart hat.
Können Sie das bestätigen?
Uhren ohne Sekundenstopp gehen für mich gar nicht und dieses Jahr wollte ich auch mal eine Panerai kaufen, ausgerechnet mit dem genannten Kaliber…
Die HP lässt die Vermutung zu, dass dem nicht so ist (Informationen zum Kaliber P9010)
Freue mich auf eine Info.
Grüsse
Hallo,
Ich hatte die Gelegenheit mit Panerai, als auch mit einem offiziellen Konzessionär zu sprechen.(Telephon)
Hier bestätigte man meine Vermutung, Befürchtung, dass das Kaliber P.9010 keinen direkten Sekundenstopp mehr habe.
Dass bedeutet, beim Ziehen der Krone wird die Sekunde nicht angehalten, so wie zuvor.
Erst wenn man die Krone entgegen der Uhrzeit dreht, bleibt für diesen Moment der Sekundenzeiger stehen. Stoppt man die Aktion der Bewegung, oder dreht die Krone mit der Zeit (z.B. um Zeigerspiel entgegen zu wirken) oder aber ganz profan, die Zeit vor zu stellen, läuft die kleine Sekunde weiter. In gewisser Weise, also eine Möglichkeit die Sekunde zu stoppen 😉
Für mich aber ein Schritt zurück und ein Verlust von Komfort.
Daher sind Uhren von Panerai mit diesem „neuen Kaliber“ nichts mehr für mich.
Ich fand es auch amüsant wie mir der Konzessionär erklärte, dass es ja vor 20-30 Jahren auch keine Stoppsekunde gab, oder nur bei wenigen Modellen.
Nun, ich schaue nach vorne und nicht zurück.
Und wenn man schon ggf. historischen Bezug mit dieser Anpassung nehmen möchte, dann vielleicht mit dem Komfort der Moderne.
Der eigentliche Mechanismus, der „hacking Second“ ist somit Geschichte, zumindest aus aktueller Sicht.
Welchen Grund es für diese Modifizierung gab, darüber habe ich keinerlei Informationen, möglicherweise Sie?!
Grüsse