Christian Pfeiffer-Belli: Ein Leben für die Uhr
Der langjährige Chefredakteur von Klassik Uhren verstarb im Alter von 81 Jahren
Am 9.12.2021 ist unser langjähriger ehemaliger Kollege und Chefredakteur von Klassik Uhren, Christian Pfeiffer-Belli (1940-2021), verstorben.

Der deutsche Uhrenjournalismus ist untrennbar mit seinem Namen verbunden. Als Uhrenkenner und -sammler begann er schon Ende der 1970er Jahre, also mitten in der sogenannten “Quarzkrise”, über mechanische Uhren zu schreiben. Im Laufe der Jahrzehnte publizierte er eine stattliche Anzahl von Uhrenbüchern und begründete 1978 das Periodikum “Alte Uhren”, das 1994 vom Ebner Verlag übernommen und zweieinhalb Jahrzehnte lang als “Klassik Uhren” weitergeführt wurde – selbstverständlich mit Christian Pfeiffer-Belli als Chefredakteur. “cpb”, wie er sich gern selbst nannte, liebte Uhren, und seine Lebensaufgabe bestand darin, so viel Wissen wie möglich zusammenzutragen und es Uhrenenthusiasten zur Verfügung zu stellen. Klassik Uhren war das geeignete Medium dafür. Dort schrieb er nicht nur selbst, er verfügte auch über einen beachtlichen Pool an sachkundigen Autoren, die oft zu den besten oder gar einzigen Spezialisten zu einem betreffenden Thema zählten. Für uns, seine Kolleginnen und Kollegen in den Redaktionen von Chronos, Uhren-Magazin und watchtime.net, war er ein äußerst sympathischer Kollege, den man jederzeit ansprechen konnte, wenn man zu einem Uhrenthema eine Frage hatte – und wenn es noch so ausgefallen war. In solchen Fällen sagte er dann oft in der dritten Person: “Pfeiffer-Belli hilft gern” und versah einen mit Büchern, Manuskripten und Bildern zum jeweiligen Thema. Seine Tätigkeit als Chefredakteur von Klassik Uhren reichte weit über das Rentenalter hinaus bis ins Jahr 2020, nach seinem 80. Geburtstag. In den 26 Jahren für den Ebner Verlag (heute Ebner Media Group) war er außerdem auch Autor von Chronos und mehrere Jahre lang Herausgeber des Uhren-Magazins. Sein Tod hinterlässt eine Lücke, die menschlich wie fachlich nicht zu schließen ist. Das Tröstliche liegt in der Erinnerung an einen fantastischen Menschen und darin, dass der Großteil seines riesigen Wissensschatzes in seinen Magazinen und Büchern für die Nachwelt abrufbar bleibt. buc
Ich nehme mit bedauern zur Kenntnis daß es wieder jemand weniger gibt der sich mit viel Sachverstand , Liebe und Expertise dem Thema mechanische Uhr gewidmet hat und interessierten viel Einblick vermittelt hat. Ich hoffe seine Lieblingsuhr aus Ausgabe 5/97 Chronos „Technicum Du Locle“ landet in den richtigen Händen in denen Sie seinem Andenken
Gerecht wird und Wertschätzung findet.
Ich kann mich auch noch sehr gut an “cpb” erinnern, den ich ein letztes Mal auf der Munichtime 2018 getroffen hatte, wo er gesundheitlich schon gezeichnet war. Leider wieder eine Koryphäe weniger in der weiter abnehmenden Gemeinde der mechanischen Großuhren-Spezialisten.
Mit bedauern nehme ich zur Kenntnis, dass ein grossartiger Uhrenkundler von uns gegangen ist. Ich konnte noch in einer der letzten Klassik-Uhren Ausgaben zusammen mit ihm über meine grosse Marvin Uhresammlung berichten. Er hat sich auch da gross ins Zeug gelegt und international recherchiert.