Lieblingsuhr: Boris Kuijper
Der Uhrmachermeister und Gründer der WA - Watch Academy mag Uhren mit besonderen Materialien und Manufakturwerken
Einen Uhrmacher nach seiner Leidenschaft fragen? Das kann man sich sparen, denn dass es die Uhrmacherei ist, liegt auf der Hand. Sollte man zumindest meinen. Nicht so bei Boris Kuijper, der zwar gelernter Uhrmacher ist, aber seine heimliche Berufung schon früh in einer anderen Leidenschaft sah: der Weitergabe seines Wissens. Daher gründete Kuijper 2012 in der Schweiz die Watch Academy (wa-watchacademy.ch), eine Art mobile Uhrmacherschule. Zuvor war der Eidgenosse mit niederländischem Vater als Uhrmachermeister beim Juwelier Bucherer tätig, gefolgt von einer Tätigkeit als Direktor des internationalen Kundenservices von IWC.

Jetzt bringt er Uhrenliebhabern in Kursen Uhrwerke näher: “Die Teilnehmer sind immer wieder begeistert davon, dass sie sich ihre eigene Uhr in einem halbtägigen Workshop zusammenbauen können.” Und das wiederum gefällt ihm: “Ich liebe es, Menschen zu begeistern und ihnen das Tor zur Uhrmacherei zu öffnen.”

Zum ersten Mal gab er vor sechs Jahren einen Kurs, und noch immer hat er daran Freude. “Wie ein Rockstar vor einem Gig freue ich mich auf ein Uhrenseminar, verbunden mit dem erhöhten Blutdruck”, gesteht Boris Kuijper. Aber auch Uhrenmodelle können bei ihm Aufregung auslösen, etwa wenn sie aus ungewöhnlichen Gehäusematerialien bestehen. So wie die Big Bang Italia Independent Grey von Hublot, hergestellt aus Texalium, einer Kombination aus Glasfaser und Aluminium.

Aber auch Zeniths Pilot Type 20 Chronograph mit Bronzegehäuse gefällt Kuijper sehr gut. Beide Uhren stehen gerade im Fokus des Schweizer Uhrmachermeisters. Das kann sich aber schnell wieder ändern. Damit ihm ein Modell auffällt, muss es einige Kriterien erfüllen: Neben der Marke sind Kuijper Design, Innovation, das Preis- Leistungs-Verhältnis und das “Rundum-Wohlfühlpaket” des Kundenservices wichtig – und natürlich das Uhrwerk. “Das ist das erste, was mich an einer Uhr interessiert.” Ist ein Eta-Werk verbaut, kommt es für ihn nicht in Frage. Eta-Werke seien von hoher Qualität und präzise, aber mit einer Markenuhr für mehrere tausend Euro verbinde er ein Manufakturkaliber. Die Uhrmacherei ist schließlich seine größte Passion. Daneben interessiert er sich für “Sport und schöne Autos”. sk
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