Rolex vs. Omega: Welche Marke ist begehrlicher?

Bekanntheit und Besitz, Kaufabsicht und Begehrlichkeit

Wer Omega sagt, sagt oft auch Rolex, und umgekehrt. Viele Uhrenfans besitzen mindestens eine Rolex und/oder mindestens eine Omega. Immer wieder werden die beiden Marken miteinander verglichen. Vor allem über Omega spricht man selten, ohne dass irgendwann das Thema auch auf Rolex kommt. Auch umgekehrt ist das oft der Fall.

Rolex gegen Omega: Vergleich anhand von Daten der aktuellen Markenbegehrlichkeitsstudie
Rolex gegen Omega: Vergleich anhand von Daten der aktuellen Markenbegehrlichkeitsstudie (Bild: PR)

Wie verhalten sich die Luxusuhrenkäufer im deutschsprachigen Raum zu Omega und Rolex? Wie viele haben sie beim nächsten geplanten Uhrenkauf in der engeren Auswahl? Und wie steht es um die Begehrlichkeit der jeweiligen Marke? Wie sich die beiden Marken in Sachen Bekanntheit und Besitz, Kaufabsicht und Begehrlichkeit zueinander verhalten, haben wir mithilfe einer Studie untersucht.

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Inhalt:

Rolex und Omega sind sehr bekannt – und die meistbesessenen Marken

Rolex und Omega gehören mit einem Bekanntheitsgrad von 95,4 beziehungsweise 94,4 Prozent zu den fünf bekanntesten Uhrenmarken und sind damit nahezu jedem deutschen Uhrenkäufer bekannt. Auch beim Besitz stehen beide ganz vorn: Ein gutes Drittel der Befragten besitzt eine Omega (37,3%, Bestwert), das Gleiche gilt für Rolex (34,3%). 53,7 Prozent sind Eigentümer einer Rolex oder einer Omega. Es sind damit die Marken, die sich am häufigsten im Besitz der deutschen Luxusuhrenkäufer befinden. Taucht man noch tiefer in die Daten ein, entdeckt man eine erstaunliche Parallelität: Fast jeder zweite Omega-Eigentümer ist auch stolzer Besitzer einer Rolex. Und unter den Rolex-Eignern schnallt sich mehr als jeder zweite hin und wieder eine Omega um. Also: Wer Rolex mag, mag auch Omega – und umgekehrt.

Omega und Rolex sind die Marken, die deutsche Luxusuhrenkäufer am häufigsten besitzen
Fast jeder 2. Omega-Eigentümer besitzt auch (mindestens) eine Rolex
Mehr als jeder 2. Rolex-Eigentümer besitzt auch eine oder mehrere Omega-Uhren

Nächster Kauf: Die meisten denken an Omega und Rolex

Besitz macht zufrieden, aber nicht ewig. Irgendwann steht der nächste Kauf an. Für welche Marke würde man sich dann entscheiden? Die meisten nehmen mehrere Marken in die engere Auswahl, bevor sie sich dann für die eine entscheiden, die schließlich gekauft wird. Zunächst einmal haben wir alle 1455 Studienteilnehmer gefragt, welche Marken sie für den nächsten Kauf in Betracht ziehen. Omega wurde dabei mit 41,3 Prozent am häufigsten genannt, gefolgt von Rolex mit 39 Prozent. Fragte man nur die Omega-Besitzer, so hat gut die Hälfte davon wieder Omega in der engeren Auswahl, knapp die Hälfte Rolex. Bei den Rolex-Kunden ergibt sich spiegelbildlich das Gleiche, allerdings sind sie Rolex besonders treu: Fast drei Viertel haben wiederum Rolex in der engeren Auswahl, 43,5 Prozent Omega.

Für den nächsten Uhrenkauf haben deutsche Uhrenkäufer vor allem Omega und Rolex in der engeren Auswahl
Omega-Eigentümer ziehen für den nächsten Uhrenkauf an erster Stelle wieder Omega in Erwägung
Drei von vier Rolex-Besitzern denken beim nächsten Uhrenkauf wieder an eine Rolex

Verengt man die Frage darauf, welche Marke für den Kauf an erster Stelle steht, ist Rolex die am häufigsten genannte Marke, selbst von Omega-Besitzern. Von denen würde sich fast jeder Fünfte für eine Rolex entscheiden und jeder Siebte für Omega. Unter denen, die bereits eine Rolex haben, würde mehr als ein Drittel wieder zu Rolex greifen. Fragt man alle, steht Omega auf dem zweiten Platz – hinter Rolex.

Erste Wahl beim nächsten Uhrenkauf: Uhreneigentümer insgesamt
Erste Wahl beim nächsten Uhrenkauf: 18,4 Prozent der Omega-Besitzer würden Rolex wählen
Erste Wahl beim nächsten Uhrenkauf: 37,7 Prozent der Rolex-Eigner würden wieder Rolex wählen

Der Traum vom unbegrenzten Budget: Rolex und Omega unter den ersten Sechs

Manchmal darf man ja träumen. Daher haben wir die Teilnehmer der Studie gefragt, welche Marke sie sich als nächste zulegen würden, wenn sie unbegrenzt viel Geld zur Verfügung hätten. Bei dieser Frage muss man eigentlich davon ausgehen, dass die teuren Marken auf den ersten Plätzen landen. Das ist auch so – teilweise. Gut ein Fünftel würde in dieser idealen Situation eine Patek Philippe wählen, ein gutes Sechstel eine A. Lange & Söhne. Gut jeder Neunte würde sich aber immer noch eine Rolex gönnen. Hinter IWC und Audemars Piguet erreicht Omega bei dieser Frage den sechsten Platz. Auch Besitzer von Rolex und Omega würden sich im Falle unerschöpflicher finanzieller Reserven als Nächstes eine Patek Philippe kaufen. Unter diesen Umständen blieben knapp 20 Prozent der Rolex-Besitzer ihrer Marke treu – von den Omega-Eignern wären es nur vier Prozent. Die Tatsache, dass im realen Leben niemand über unendlich viel Geld verfügt, kommt also Omega zugute. Die Marke hat aber für viele noch nicht den Status einer Traumuhr, die man in jedem Fall allen anderen vorziehen würde.

Träumen erlaubt: Bei unbegrenztem Budget würden sich die meisten für Patek Philippe entscheiden
Träumen erlaubt: Bei unbegrenztem Budget würden sich die meisten für Patek Philippe entscheiden

Die Marke abschaffen? Rolex polarisiert

Haben wir bisher festgestellt, dass Rolex und Omega oftmals von den gleichen Menschen geschätzt werden, so gibt es freilich auch erkennbare Unterschiede in der Wahrnehmung durchs Uhrenpublikum. Zum Beispiel den, dass Rolex deutlich mehr polarisiert. Auf die provokative Frage danach, welche Marke man abschaffen würde, wenn man das könnte, antworten acht Prozent mit Rolex und nur ein Prozent mit Omega. Immerhin würden 54 Prozent der Uhrenkäufer gar keine Marke abschaffen. Das Ergebnis zeigt, dass Rolex zwar von vielen hoch geschätzt, von einigen aber auch abgelehnt wird. Dagegen sorgt Omega kaum für negative Gefühle.

"Welche Marke würden Sie abschaffen?" Hier nennen knapp acht Prozent Rolex, nur ein Prozent Omega
“Welche Marke würden Sie abschaffen?” Hier nennen knapp acht Prozent Rolex, nur ein Prozent Omega

Unannehmlichkeiten hinnehmen: Wartezeit und Fahrt zum nächsten Konzessionär

Auf der anderen Seite nehmen Rolex-Kunden größere Unannehmlichkeiten auf sich: Auf die Frage, wie weit man maximal fahren würde, um sich eine Uhr beim Konzessionär zu kaufen, wenn es keinen näher gelegenen gibt, erreicht Rolex einen Durchschnittswert von 295 Kilometern, für eine Omega würde man 169 Kilometer hinter sich bringen. Der Durchschnitt über alle Marken liegt bei 166 Kilometern.

Wie weit würde man fahren, um eine Rolex oder Omega zu kaufen?
Wie weit würde man fahren, um eine Rolex oder Omega zu kaufen?

Noch deutlicher ist die Differenz beim Thema Wartezeit: 44 Wochen sind Rolex-Kunden im Schnitt bereit, auf das Eintreffen der ersehnten Uhr zu warten – der zweithöchste Wert nach Patek Philippe mit 50 Wochen. Im Falle von Omega sind es knapp 19 Wochen. Damit liegt Omega knapp über dem Durchschnittswert aller Marken zusammen, der 18,5 Wochen beträgt.

Wie lange würde man auf seine Rolex oder Omega warten?.pdf
Wie lange würde man auf seine Rolex oder Omega warten?.pdf

Werterhalt: Omega gut, Rolex Weltklasse

Wie sieht es aus mit der Markenbegehrlichkeit? Das ist der Kern der Studie, abgebildet in 20 Aussagen, die die Befragten – ausschließlich Besitzer der jeweiligen Marke – mit Schulnoten bewerten mussten, von Eins („trifft sehr zu“) bis Sechs („trifft überhaupt nicht zu“; mehr dazu inklusive dem Gesamtergebnis HIER). Zur Aussage „Produkte der Marke sind sehr wertstabil“ erhielt Rolex mit Note 1,14 die mit Abstand größte Zustimmung von allen Marken, mit spürbarem Abstand vor Patek Philippe (deren Wert 1,49 auch noch sehr gut ist) und großem Abstand vor dem Durchschnittswert aller Marken, der bei schwachen 3,03 liegt. Eine hohe Wertstabilität misst man also den meisten Marken nicht zu. Omega aber schon, denn die Bieler haben mit 2,52 einen beträchtlichen Vorsprung vor dem Durchschnitt; nur sechs Marken gelten als wertstabiler. Rolex ist bei diesem Thema jedoch die absolute Benchmark.

Beim Thema Wertstabilität ist Rolex absolute Benchmark, aber auch Omega liegt über dem Durchschnitt
Beim Thema Wertstabilität ist Rolex absolute Benchmark, aber auch Omega liegt über dem Durchschnitt

Fortschrittlichkeit: Vorteil Omega

Bei der Aussage „Ist fortschrittlich und anderen Marken einen Schritt voraus“ schneidet Omega besser ab als die Genfer. Insgesamt liegt Omega bei den meisten der 20 Kategorien über dem Mittelwert. Den größten Vorsprung zum Durchschnitt haben sie – außer den bereits erwähnten Themen Wertstabilität und Fortschrittlichkeit – bei den Aussagen „Steht für Uhren mit hoher Qualität“, „Die Marke hat einen hervorragenden Ruf“ und „Diese Marke steht bei Uhren für Spitzenleistungen“. Nur durchschnittlich oder knapp unterdurchschnittlich sieht man Omega bei „Hebt sich von anderen Uhrenmarken ab“ und „Ist eine einzigartige Marke“. Bei diesen beiden Themen erreicht übrigens jeweils Panerai den Bestwert: eine Marke, deren Uhren man schon von Weitem erkennt. Hier kann Omega sein Profil noch schärfen.

Markenbegehrlichkeitsstudie: Beim Thema Fortschrittlichkeit liegt Omega leicht vor Rolex
Markenbegehrlichkeitsstudie: Beim Thema Fortschrittlichkeit liegt Omega leicht vor Rolex

Bei Rolex wiederum erkennt man, dass die Besitzer der Marke ganz besonders überzeugt von ihr sind. Schauen wir zurück zu der Frage, welche Marke man abschaffen würde: Sie wurde allen Teilnehmern der Studie gestellt. Dort, wo nur Besitzer der Marke befragt wurden, nämlich bei der Markenbegehrlichkeit im engeren Sinne, ergibt sich ein anderes Bild: Hier gilt die Erkenntnis, dass Rolex polarisiert, nicht. Stattdessen sind Rolex-Eigentümer zu einem hohen Prozentsatz sehr zufrieden. So zufrieden, dass sie sich auch weitere Uhren der Marke kaufen (Bestwert) und der Marke auch bei interessanten Uhren anderer Marken treu bleiben würden. Auch die Weiterempfehlungsrate ist hoch. Auf die Frage „Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie die Marke an jemanden weiterempfehlen?“ kreuzten 79 Prozent auf einer Skala von null bis zehn die Neun oder die Zehn an und werden damit als Fans gewertet. Rolex hat sowohl die meisten Fans als auch die wenigsten Kritiker (die, die sechs bis null ankreuzten) und damit den höchsten „Net Promoter Score“ (Netto-Weiterempfehlungswert). Omega kommt in dieser Rangliste auf Platz 13.

Einen hervorragenden Ruf attestieren die deutschen Uhrenkäufer sowohl Rolex als auch Omega, jeweils mit Noten im Einser-Bereich
Einen hervorragenden Ruf attestieren die deutschen Uhrenkäufer sowohl Rolex als auch Omega, jeweils mit Noten im Einser-Bereich

Fazit

Rolex und Omega sind unter deutschen Luxusuhrenkäufern die meistbesessenen Marken und haben allein daher schon viel gemein. Unter den Käufern der einen Marke gibt es viel Zuneigung zur anderen, das gilt auch für den nächsten geplanten Kauf. Rolex polarisiert unter allen Uhrenkäufern mehr als Omega, allerdings sind diejenigen, die sich bereits eine Rolex gekauft haben, besonders überzeugt von der Marke. In Sachen Markenbegehrlichkeit hat Rolex Omega einiges voraus. Bei den 20 Kriterien, mit denen wir das Thema Begehrlichkeit in allen Aspekten erfassen, hat Rolex 19-mal einen Vorsprung und erreicht viermal sogar den Bestwert. Dabei steht Rolex vor allem für eine maximale Wertstabilität, während Omega als etwas fortschrittlicher gesehen wird. Die höhere Begehrlichkeit wiederum drückt sich unter anderem darin aus, dass die meisten Uhrenkäufer zwar beide Marken für den nächsten Uhrenkauf in der engeren Auswahl haben, Rolex aber dann doch die Nase vorn hat, wenn es konkret um die erste Wahl geht. Und wenn der überzeugte Rolex-Käufer einmal keine neue Rolex erwirbt, hat Omega beste Chancen.

Alle Zahlen und Daten stammen aus der Studie zur Markenbegehrlichkeit von Uhrenmarken, die die Redaktion unseres Magazins Chronos zusammen mit der Puls Marktforschung GmbH in Schwaig bei Nürnberg durchgeführt hat. Sie ist repräsentativ für Luxusuhrenkäufer im deutschsprachigen Raum.

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Produkt: Download: Test A. Lange & Söhne Odysseus
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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Interessante Studie. Nur repräsentativ? Anhand der Anzahl der Teilnehmer, möglicherweise. Wäre aber nur ein Parameter.
    Sind denn die Luxusuhrenkäufer, die befragt wurden, auch weiblich? Was weiß man über die Auswahl der Gruppe etc.?

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  2. Die Studie ist repräsentativ für Luxusuhrenkäufer im deutschsprachigen Raum. Nicht für Luxusuhrenkäuferinnen.

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  3. Tz tz tz, Rolex und Omega, das ist keine Frage der Alternative, sondern der “symbiotischen Addition”! Oder was wäre bitte im ikonischen Sinne eine Moonwatch ohne Sub oder eine PO 600 M ohne GMT Master?!

    Und nein, das hier ist absolut nicht repräsentativ, sondern rein emotional 😉

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  4. Wieviele Personen wurden wann befragt? Ist die Soziodemografie dieser Personen erhoben worden? Was genau? Befragung persönlich oder schriftlich. Steht der Fragebogen zur Verfügung? Wurden andere Fragen, nicht in Bezug zu Uhren, gestellt? Wie wurde der Luxusuhrenkäufer definiert? Wieso wurden keine Frauen befragt? Für mich steht die Untersuchung auf sehr wackligem Fundament. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.

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  5. I have been waiting for a Rolex GMT II Pepsi for over a year and it may take two or three. Is it worth the wait? Am thinking now about a Seiko GMT or a Porsche Design. The Rolex costs 9000 Euros, Seiko about 5200, and the Porsche 5 to 6ooo. Rolex has an ever remaining value. Seiko tests very good and looks very good, while Porsche has an interesting design. It is a difficult choice! Not to forget Oris, that also looks good and costs less.

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  6. Ich finde eine Rolex schon gut,
    aber zu meiner Jugendzeit war das die Uhr der Zuhälter, goldenes Armband
    Diamanten.
    Ich selber mag und habe Uhren von Breitling, schade dass die hier nicht genannt werden.

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  7. Meine Rolex die ich gekauft habe 1997
    läuftt, hatte aber von Anfang weg Schwirgikeiten das Datum zu verstellen und sogar auch die Zeit zu verschstellen! Hätte die Omega ein Safirglas gahabt hätte ich mich für sie enschieden!

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  8. Eine etwas andere Ansicht:
    Bin pensionierter Uhrmacher, früher auch u.a. OMEGA Konzessionär. Betreffend Wasserdichtigkeit benutze ich die Tudor, ansonsten trage ich seit Jahrzehnten meine OMEGA Seamaster CAL.1670.
    Die OMEGA ist unauffälliger und passt sehr gut zu mir.
    Dann haben wir noch ein Problem. Der Ausverkauf neuer Uhren über mehr oder weniger seriöse Alternativmärkte ist in der Schweizer Uhrenindustrie ein Tabu. Nichtsdestotrotz nimmt das Phänomen zu. Grund dafür sind der wirtschaftliche Abschwung in bestimmten Weltregionen sowie Detailhändler, die unter Bergen unverkaufter Uhren ersticken. Nicht zu übersehen, das Internet.
    Ich ertappe mich immer wieder, wenn ich so Leute anschaue, nach dem Allgemeinblick auf das Gepflegt sein ist der zweite Blick auf die Armbanduhr und dann auf die Schuhe…
    Das hat vermutlich schon etwas mit dem Uhrmacher zu tun. Aber gleichwohl interessant; teure Uhr am Handgelenk und abgelaufene Latschen!?
    Für Männer das einzig sichtbare und das richtig zur Schau stellen, nur müssen dann die Schuhen eben auch dazu passen.
    Mann/Frau sollte aber auch gut abwägen, welcher Typ ist man, wie groß muss/darf dann die Uhr sein; Sportlich oder eher gut bürgerlich.
    Allzu protzig bringt schnell das Gegenteil der gewünschten Reputation, dann hat der/die schon verloren ohne ein Wort zu sagen.
    Nicht jedem steht eine solche Uhr am Handgelenk…
    Am besten beraten ist man immer mit etwas Understatement.
    Kenner erkennen das sofort, die Sympathie lässt grüßen…
    Als Verbraucher sieht man oft nur diese unglaublich teuren Uhren in den gut ausgeleuchteten Schaufenstern funkeln und es scheint nichts leichter zu sein als Luxusuhren namhafter Hersteller zu verkaufen. Doch hinter den Kulissen sieht es oftmals ganz anders aus, denn durch die Luxusgüterkonzerne wird bei den Juwelieren nichts dem Zufall überlassen. Wer als Juwelier eine Marke wie Rolex, Patek Philippe, Cartier oder Marken der Swatch-Group führen möchte, gibt einen großen Teil seiner Freiheit ab, indem er einen Konzessionsvertrag unterschreibt. Das ist dann die Grundlage dafür, dass die Marken erheblichen Druck auf die Juweliere ausüben können und permanent mit dem Entzug der Konzession drohen.
    Hier steht nicht nur wie der Konzessionär, sprich der Juwelier, die Ware zu dekorieren hat, sondern auch wo die Uhren zu präsentieren sind und neben welcher anderen Uhrenmarke diese zu stehen hat. Ebenso ist auch die Preisfindung ganz klar diktiert. Sicherlich erklärt jede der Uhrenmarken aufrichtig, nur
    Preisempfehlungen abzugeben, doch sofern man bei einigen Uhrenmarken wie Rolex zu Preisoffensiv die Ware anbietet, droht der Verlust der Konzession. Kontrolliert wird dies oftmals durch die örtlichen Mitbewerber, die sicherlich nicht zögern werden an Rolex heranzutreten, sofern mit zu hohen Nachlässen diverse Uhren verkauft werden. Als Nachweis hierfür reicht dann der Quittungsbeleg. Allerdings verkaufen sich hier gerade die massiven Goldmodelle, die auch sehr Preisintensiv sind nicht ganz so einfach, weswegen dem Juwelier meistens gar keine andere Wahl bleibt. Entweder bietet er diese Uhren, welche er ja bereits selbst gekauft und bezahlt hat, zu günstigeren Preisen an und riskiert in “Ungnade” zu fallen, oder wird von dem eignen Warenlager erdrückt. Ein Verkauf über das Internet ist bei den meisten Uhrenmarken durch den Juwelier auch nicht möglich.
    Auch die jährlichen Messen mit diversen Neuheiten machen es nicht leichter. Hier setzt gerade Cartier seit Jahren die Juweliere verbal massiv unter Druck. Kauft man nicht ausreichend die teuren Goldmodelle der Kollektion, wird damit gedroht, die Konzession zu entziehen, da man so ja der Marke gar nicht würdig sei. Doch sind einige der Uhren annähernd unverkäuflich oder passen optisch einfach nicht zu den bestehenden Kunden. Und dieses Verhalten betrifft nicht nur eine der Uhrenmarken, sondern einen Großteil. Da wird der Slogan, “Don’t crack under pressure” (Zerbrich nicht unter dem Druck) der Uhrenmarke Tag Heuer zu einer ganz neuen Philosophie. Alleine hier das Gleichgewicht zu halten, zwischen den Anforderungen der Hersteller und der finanziellen Bürde des Warenlagers, ist ein sehr schmaler Grat.
    Doch nicht einmal das Design der Geschäftsräume, darf der Unternehmer selbst bestimmen, denn immer öfter möchten die Uhrenhersteller das eigene Design integrieren und verlangen von dem Unternehmer im eigenen Geschäft so genannte “Corner” den Marken zur Verfügung zu stellen. Hier dürfen nur Uhren dieser Marke, nach Möglichkeit, präsentiert werden. Und um die Umsetzung zu überprüfen, werden die Juweliere dann noch von Testkäufern überprüft. Ist der angebotene Nachlass zu hoch, bringt man den Kunden nicht bis an die Tür oder verkauft man ihm die falsche Uhr, wird das natürlich sofort geahndet. Um die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens macht sich dabei niemand Gedanken. wer hier noch auf 3% Skonto bei Vorkasse hofft, wird auch leider enttäuscht. So etwas gibt es in der Uhrenbranche nicht mehr. Versucht man nun all dies umzusetzen und schafft man das dann auch noch einigermaßen wirtschaftlich, kann es trotzdem passieren, dass aus Eigeninteresse Marken wie Patek Philippe, Cartier oder Omega die Konzession entziehen, um ein paar Geschäfte weiter eine eigene Boutique zu eröffnen. Und geht man dann abends nachhause, mit der Bürde, alle Mitarbeiter bezahlen zu müssen.

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  9. Ist es repräsentativ? Diese Frage stellt sich bei jeder Befragung und sollte nur von solchen gestellt werden, die eine bessere Idee haben. Sogleich steht und fällt die Glaubwürdigkeit der Ergebnisse damit. Das Thema ist an sich schwer bzw. heikel, weil wie greifen? Vor diesem Hintergrund m.E. positiv, daß es überhaupt durchgeführt wurde. Erfahrungsgemäß bei Wiederholungen werden Erkenntnisse bestätigt, oder geschwächt.
    Es wäre aufschlußreich, wenn im nächsten Artikel Einblick in die Interviewselektion geben würde.
    Im Ergebnis sieht man hier zumindest auch die Auswertungen der Internetplattformen bzgl. welche Marken am häufigsten aufgerufen werden wiederholt bzgl. Rolex, Omega. Dafür finden hier IWC, Breitling u.Ä. kaum Erwähnung ggü. Plattformstatistiken.

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  10. Aha, die Studie ist also repräsentativ für Käufer, natürlich nicht für Käuferinnen, das war ja klar. Letztere interessieren sich ja ohnehin nur für blinkende, vor Diamanten strotzende Uhren, vorzugsweise in pink, da spielt die Marke natürlich keine Rolle.

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  11. Im Rahmen der Studie, die im April und Mai 2019 durchgeführt wurde, haben 1455 Personen teilgenommen und 3456 vollständige Markenbewertungen abgegeben. Soziodemografische Daten sind erhoben worden. Die Teilnehmer waren zu 97% Männer.

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  12. @Giacumin Bass
    Danke für den kleinen Einblick in den Händleralltag.
    Deckt sich zum großen Teil mit meinen Erfahrungen.

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  13. @Giacumin Bass

    Sie schreiben einen sehr interessanten Kommentar.

    Dennoch bin erstaunt über die von Ihnen beschriebenen Methoden der Uhrenhersteller. Ich habe diverse hochwertige Uhren mit Schwerpunkt Omega. Leider tun es mir meist auch die gut verkäuflichen Modelle an. Trotzdem erhalte ich bei unterschiedlichen Konzessionären, auch ohne vorgehaltene Hand, zweistellige Rabatte, lediglich Rolex bildet da seit einigen Jahren eine Ausnahme.

    Tatsächlich würde ein Preisdiktat gegen das Kartellrecht verstoßen und
    sogar mit Freiheitsstrafen geahndet werden können. Ich kenne tatsächlich Fälle in anderen Branchen bei denen Geldstrafen über mehrere hundertausend € verhängt wurden.

    Gruß
    Markus Reichert

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  14. Warum wollten Sie denn unbedingt eine Omega Speedmaster? Die Seamaster haben Saphirglas und mittlerweile soll es sogar Saphirglas für die neuen Speedmaster geben.

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