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Lesedauer 3 Min.

Urban Jürgensen unter Kari Voutilainen – ein Comeback mit Handschrift

Die Traditionsmarke Urban Jürgensen meldet sich mit neuem Logo, neuem Team – und neuem Spirit zurück. An der Spitze: Meisteruhrmacher Kari Voutilainen, der gemeinsam mit Co-CEO Alex Rosenfield eine neue Ära einläutet.
Kari Voutilainen (l.) und Alex Rosenfield (r.)
© Ellen von Unwerth

Es gibt Uhrmacher, denen man sofort zutraut, ein Traditionshaus mit Fingerspitzengefühl und Format in die Zukunft zu führen. Kari Voutilainen ist einer von ihnen. Seit Juni 2025 steht fest: Der gefeierte finnische Uhrmacher ist nicht nur zurück bei Urban Jürgensen – er führt das Unternehmen nun auch als Co-CEO gemeinsam mit Alex Rosenfield, Sohn des amerikanischen Sammlers Andrew Rosenfield, der die Marke 2021 übernommen hat.

Dass dieser Relaunch kein reines Rebranding ist, sondern eine ernsthafte Auseinandersetzung mit 250 Jahren Uhrmachergeschichte, zeigte sich schon Anfang Juni 2025 bei der offiziellen Präsentation in Los Angeles. Die neue Kollektion ist handwerklich ambitioniert, ästhetisch zurückhaltend – und spürbar geprägt von Voutilainens Handschrift: klassische Proportionen, makellose Veredelung und eine technische Tiefe, die Sammler weltweit neugierig machen dürfte.

Die Rückkehr eines Pioniers zu Urban Jürgensen

Die Geschichte von Urban Jürgensen reicht bis ins Jahr 1773 zurück, als Jürgen Jürgensen in Kopenhagen die Grundlage für eine der bedeutendsten Uhrenmarken Nordeuropas legte. Sein Sohn Urban wurde später nicht nur zum königlichen Hofuhrmacher, sondern auch zum engen Schüler von Abraham-Louis Breguet. Marinechronometer, Präzision und eine stilistische Klarheit machten die Marke dann über Jahrhunderte hinweg zur Referenz.

Kari Voutilainen kennt dieses Erbe – nicht nur aus der Ferne. Er selbst begann seine Karriere bei Urban Jürgensen in einer Phase, als Peter Baumberger und Derek Pratt das Unternehmen in den 1970er-Jahren wiederbelebt hatten. Nun kehrt er zurück, nicht als Restaurator der Vergangenheit, sondern als kreativer Architekt einer neuen Zukunft.

UJ-1 und UJ-2: Hommage und Fortschritt

Die ersten zwei Modelle der neuen Kollektion sind klare Statements. Die UJ-1 basiert auf einer legendären Taschenuhr von Derek Pratt, wurde miniaturisiert und mit einem Tourbillon, einem Remontoir d’égalité sowie Deadbeat Seconds ausgestattet – ein technisches Manifest im runden Gehäuse. Die aufwändig guillochierte Zifferblattseite wirkt fast klassizistisch, doch die Rückseite offenbart Voutilainens ganze mechanische Raffinesse.

Front und Rückseite der UJ-1 Urban Jürgensen mit Kari Voutilainen

Klassisches Design, exzentrische Sekunde und neue Fertigungsqualität – Urban Jürgensen schlägt mit der Debütkollektion ein neues Kapitel auf.

© Urban Jürgensen

Ein anderer Weg wird mit der UJ-2 eingeschlagen: eine puristische Dreizeigeruhr mit doppeltem Unruhrad und natürlicher Hemmung – ein hochkomplexes System, das Effizienz und Stabilität steigert und als künftige Plattform für weitere Komplikationen dienen soll. Auch hier ist die Gestaltung ein Statement: klassische Form, aber mit bewusster Asymmetrie und technischer Finesse.

Front und Rückseite der UJ-2 Urban Jürgensen mit Kari Voutilainen

Email-Zifferblatt, gebläute Zeiger und das neue Kaliber UJ-20 mit 96 Stunden Gangreserve – Handwerkskunst, wie sie heute selten geworden ist.

© Urban Jürgensen

Die neue Kollektion ist deutlich im Hochpreissegment angesiedelt

Die UJ-1 erscheint in drei Varianten (Platin mit silbernem oder grauem Zifferblatt sowie Rotgold mit Silberzifferblatt), jeweils auf 25 Stück limitiert. Preis: 368.000 Schweizer Franken (etwa 390.000 Euro). Die UJ-2, ebenfalls aus Platin oder Rotgold, ist etwas schlanker konzipiert und kostet 105.000 Schweizer Franken (etwa 111.000 Euro).

Weitere Modelle – darunter eine Ewiger-Kalender-Version – sollen folgen. Und auch wenn Urban Jürgensen nun aus der Schweiz operiert und amerikanisch geführt wird, bleibt die DNA der Marke durch Kari Voutilainen tief in der europäischen Uhrmacherei verwurzelt.

Elegante Uhren Kari Voutilainen Uhren über 50.000 Euro

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