Kaum eine Marke verkörpert Prestige, Werterhalt und Exklusivität so sehr wie Rolex – der Schweizer Uhrenhersteller genießt seit Jahrzehnten eine Ausnahmestellung. Doch wer eine Rolex sein Eigen nennen möchte, muss Geduld beweisen: Die enorme Nachfrage führt dazu, dass begehrte Modelle mit langen Wartezeiten verbunden sind. Wer nicht warten will, schaut auf den Zweitmarkt – aber auch hier setzt Rolex die Maßstäbe.
Rolex dominiert mit großem Abstand den Zweitmarkt
Eine aktuelle Analyse von Chrono24, dem weltweit führenden Online-Marktplatz für Luxusuhren, bestätigt eindrucksvoll die Vormachtstellung von Rolex auf dem Sekundärmarkt. Basierend auf Transaktionsdaten zwischen dem ersten Quartal 2020 und dem letzten Quartal 2024 entfielen 34,2 Prozent des globalen Handelsvolumens auf Rolex – ein Marktanteil, der die Konkurrenz deutlich in den Schatten stellt.
Zum Vergleich: Omega, Patek Philippe, Cartier, Audemars Piguet, Breitling und IWC kommen zusammen nur auf 32,6 Prozent. Selbst in Zeiten wirtschaftlicher Schwankungen bleibt Rolex damit der unangefochtene Branchenprimus. Während der Pandemie erreichte die Marke sogar einen historischen Höchstwert von 43,9 Prozent am Zweitmarkt – eine Entwicklung, die durch die gestiegene Nachfrage nach Sachwerten in Niedrigzinszeiten zusätzlich befeuert wurde. Mit der schrittweisen Normalisierung des Marktes reduzierte sich der Anteil von Rolex in den vergangenen drei Jahren wieder. Dennoch bleibt die Marke eine der stabilsten und begehrtesten Wertanlagen im Luxussegment.
Datejust: Der Star unter den Wertanlagen
Trotz der leichten Marktanteilsverluste zeigt sich bei bestimmten Modellen eine bemerkenswerte Wertsteigerung. Besonders die Datejust-Serie konnte 2024 glänzen: Sieben Varianten der ikonischen Dresswatch sowie eine Yacht-Master-Referenz verzeichneten Preisanstiege von mehr als zehn Prozent – ein außergewöhnliches Wachstum in einem ansonsten stagnierenden Marktumfeld.
Bemerkenswert: Alle Modelle mit den höchsten Wertzuwächsen bewegen sich in der Preisklasse zwischen 10.000 und 20.000 Euro, einem Segment, in dem Rolex mit einem Marktanteil von 64,3 Prozent konkurrenzlos an der Spitze steht.

Analyse basierend auf den Transaktionsdaten von Chrono24, Stand: 31.12.2024
Chrono24Die Generation Z setzt auf Rolex
Neben dem Investmentaspekt bleibt Rolex auch bei jungen Käufern die erste Wahl. Besonders unter 30-Jährige greifen bevorzugt zur Datejust, die aktuell 28,8 Prozent aller Rolex-Käufe auf Chrono24 ausmacht. In der Generation Z steigt dieser Wert sogar auf beeindruckende 37 Prozent. Die Marke insgesamt erfreut sich in dieser Altersgruppe größter Beliebtheit: 41,1 Prozent der unter 30-Jährigen, die eine Luxusuhr erwerben, entscheiden sich für eine Rolex – ein Wert, der mit zunehmendem Alter abnimmt. Während die 30- bis 39-Jährigen noch auf 36 Prozent kommen, fällt der Anteil bei über 60-Jährigen auf 28,5 Prozent. Interessant: Ältere Käufer investieren häufiger in hochpreisige Modelle. So ist die Rolex Daytona in der Generation 60+ mit einem Anteil von 17,1 Prozent besonders gefragt, während sie bei den unter 30-Jährigen lediglich 8,2 Prozent ausmacht.
Die Rolex-Dominanz bleibt ungebrochen
Die beeindruckende Erfolgsgeschichte von Rolex wird sich voraussichtlich weiter fortsetzen. Balazs Ferenczi, Head of Content bei Chrono24, sieht keine ernsthafte Bedrohung für die Marktführerschaft:
"Rolex vereint ikonisches Design, außergewöhnliche Qualität und beispiellose Markenbekanntheit – eine Kombination, die sowohl Einsteiger als auch erfahrene Sammler anspricht. Seit Jahrzehnten dominiert die Marke den Erst- und Zweitmarkt für Luxusuhren und es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich daran in absehbarer Zeit etwas ändert. (...) Tatsächlich sehen wir für Rolex in einigen Regionen noch ungenutztes Wachstumspotenzial: Während die Marke in Ländern wie Deutschland und den USA mit Marktanteilen von 41,1 bzw. 39,5 Prozent besonders stark vertreten ist, liegt ihr Anteil in der Schweiz mit 22,8 Prozent deutlich niedriger. In Hongkong ist er mit nur 17,9 Prozent sogar noch geringer. Es wäre daher keine Überraschung, wenn die Genfer Traditionsmarke ihre Dominanz auf dem Zweitmarkt in den kommenden Jahren sogar noch weiter ausbaut."
Ein entscheidender Vorteil gegenüber der Konkurrenz: Als Familienstiftung kann Rolex langfristig planen und agiert nicht nach kurzfristigen Quartalszielen. Diese Strategie sichert die anhaltende Begehrlichkeit der Marke und stärkt ihre Position als unangefochtener Marktführer.