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Lesedauer 5 Min.

A. Lange & Söhne: Minutenrepetition mit ewigem Kalender

Zwei der aufwendigsten Komplikationen in einer Uhr: In der neuen Minute Repeater Perpetual verbindet A. Lange & Söhne eine Minutenrepetition mit einem ewigen Kalender. Doch die Uhr hat noch weitere bemerkenswerte Feinheiten zu bieten.
A. Lange & Söhne Minute Repeater Perpetual
© A. Lange & Söhne

Die Minutenrepetition gilt allgemein als die aufwendigste Komplikation in der hohen Uhrmacherkunst. A. Lange & Söhne gehört zu den wenigen Manufakturen, die in der Lage sind, einen solchen Mechanismus zu entwickeln und zu fertigen. Bisher kamen aus dem Haus des deutschen Luxusuhrenherstellers schon die Zeitwerk Minutenrepetition und die Richard Lange Minutenrepetition. Auch in die 2014 vorgestellte Grand Complication hatte Lange eine Minutenrepetition integriert – zusammen mit anderen Komplikationen wie Grande und Petite Sonnerie, Schleppzeigerchronograph, blitzender Sekunde und ewigem Kalender. Im neuen Minute Repeater Perpetual bringen die Glashütter jetzt die exklusive Kombination von Repetition und ewigem Kalender.

A. Lange & Söhne: Unterzifferblattansicht des Kalibers L122.2

A. Lange & Söhne: Unterzifferblattansicht des Kalibers L122.2

© A. Lange & Söhne

Der ewige Kalender

Es ist bei A. Lange & Söhne gute Tradition, für eine neue Uhr ein neues Uhrwerk zu entwickeln. So ging man auch für die Minute Repeater Perpetual nicht von einem bestehenden Kaliber aus, sondern begann bei null und schuf das neue Manufakturkaliber L122.2 mit Handaufzug, Schraubenunruh und 72 Stunden Gangreserve. Es führt zu folgender Aufteilung der Anzeigen auf dem Zifferblatt: Als erstes fällt das Lange-typische gerahmte Großdatum mit Mittelsteg ins Auge. Es sitzt prominent im oberen Teil des Zifferblatts. Bei 3 Uhr finden sich die Anzeigen für Monat und Schaltjahr, bei 6 Uhr Mondphase und kleine Sekunde, bei 9 Uhr Wochentag und 24-Stunden-Anzeige. Es handelt sich um ein klassisches ewiges Kalendarium, das erst am 1. März 2100 korrigiert werden muss. Wie bei früheren ewigen Kalendarien von A. Lange & Söhne lassen sich auch beim Minute Repeater Perpetual alle Anzeigen über einen einzelnen Korrektor weiterschalten.

A. Lange & Söhne Minute Repeater Perpetual Boden

A. Lange & Söhne: Kaliber L122.2

© A. Lange & Söhne

Schwarzes Emaillezifferblatt

Das vierteilige Zifferblatt selbst ist aber auch nichts weniger als eine Meisterleistung: Es ist aus Weißgold gefertigt und mit schwarzer Emaille gefüllt; die Herstellung erfolgt in der Manufaktur von A. Lange & Söhne. Wer genau hinsieht, entdeckt, dass die drei Hilfszifferblätter mit einer schmalen Einfassung, Lisene genannt, versehen sind. Eine solche findet sich auch auf dem Hauptzifferblatt: Zusammen mit der äußeren Eisenbahnminuterie fast sie dem umlaufenden Kranz aus römischen Zahlen ein.

Uhr mit Emaillezifferblatt: Jaeger-LeCoultre Master Grande Tradition Calibre 948

A. Lange & Söhne Minute Repeater Perpetual Zifferblattdetail

A. Lange & Söhne Minute Repeater Perpetual

© A. Lange & Söhne

Die Minutenrepetition

Der große Schieber am linken Gehäuserand setzt die Minutenrepetition in Gang. Voraussetzung ist, dass man ihn ganz bis zum Ende schiebt. Dann setzen sich die beiden Hämmer in Bewegung und schlagen auf zwei unterschiedlich gestimmte Tonfedern nacheinander die Stunden in einem dunklen Ton, die Viertelstunden in einem Doppelton und schließlich die restlichen Minuten in einem hellen Ton. Lange wäre nicht Lange, wenn sie nicht verschiedene Raffinessen in den Mechanismus eingebaut hätten: So sorgt eine Ruheaufhebung dafür, dass bei Uhrzeiten zwischen voller Stunden und 14 Minuten nach der fehlende Viertelstundenschlag nicht zu einer unerwünschten Pause führt. Ein Sicherheitsmechanismus verhindert Beschädigungen des Schlagwerks: So lässt sich die Repetition bei herausgezogener Krone nicht starten, umgekehrt kann man die Krone während des Schlagens nicht ziehen. Schließlich führt eine patentierte Hammersperre dazu, dass die Hämmer nach dem Anschlagen der Tonfedern für einen Sekundenbruchteil in ihrer Ausgangsposition verharren. Das verhindert ein mögliches Nachschwingen und damit, dass die Hämmer erneut auf die Tonfedern treffen. Den Fliehkraftregler, der für einen gleichmäßigen Ablauf des Schlagens verantwortlich ist, hat Lange fliegend gelagert: So kann er beinahe lautlos agieren.

Weiterlesen: 5 Fakten über A. Lange & Söhne

A. Lange & Söhne: Werkseite des Kalibers L122.2

A. Lange & Söhne: Werkseite des Kalibers L122.2

© A. Lange & Söhne

Heller, klarer Klang

Entscheidend ist bei einer Repetitionsuhr neben der Präzision der Klang. Damit dieser möglichst angenehm gerät, werden die Tonfedern von Hand gestimmt und alle Teile des Mechanismus von einem erfahrenen Lange-Uhrmachermeister mit größter Sorgfalt angepasst, mehrfach demontiert und nachbearbeitet sowie erneut montiert.

Die Schönheit des Werks

Uhrwerke von A. Lange & Söhne gehören nach wie vor zu den schönsten überhaupt. Dementsprechend viel Zeit und Konzentration widmet man sich dort sowohl der grundsätzlichen Architektur als auch der Veredelung. Lange verwendet die für die Glashütter Tradition typischen Merkmale: die Dreiviertelplatine, den handgravierten Unruhkloben, eine Schwanenhalsfeinregulierung und verschraubte Goldchatons – in diesem Fall sind es vier. Die Platine ist wie immer bei A. Lange & Söhne aus naturbelassenem Neusilber gefertigt und mit einer gekörnten Oberfläche sowie schwarzrhodinierten Gravuren veredelt. Die Tonfedern sind von Hand gebogen und die Hämmer mit einer Schwarzpolitur versehen. Diese lässt das einfallende Licht nur in eine Richtung reflektieren, sodass die Hämmer aus einem bestimmten Blickwinkel schwarz erscheinen.

A. Lange & Söhne Minute Repeater Perpetual Soldat

A. Lange & Söhne Minute Repeater Perpetual

© A. Lange & Söhne

Eingebettet ist das Kaliber L122.2 in ein Platingehäuse mit 40,5 mm Durchmesser und einer Bauhöhe von 12,1 mm. Es ist bis 20 m spritzwassergeschützt. Der Minute Repeater Perpetual ist auf 50 nummerierte Exemplare limitiert und wird an einem handgenähten Alligatorlederband getragen. Den Preis wird dem Vernehmen nach um die 750.000 Euro liegen.

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