Hands-on: Sinn Spezialuhren Frankfurter Finanzplatzuhr 6012

Wir testen die Frankfurter Finanzplatz-Jubiläumsuhr

Vor 20 Jahren widmete Sinn Spezialuhren dem Finanzplatz Frankfurt eine gleichnamige Uhr und bekundete damit die Verbundenheit zu dieser weltoffenen Metropole. Zum Jubiläum bringt der Hersteller einen besonderen Chronographen mit Vollkalender und Mondphasenanzeige heraus. Wir haben ihn im Alltag ausprobiert.

Sinn: Frankfurter Finanzplatzuhr 6012

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Es ist Montag, der 21. Oktober. Aufstehen fällt nach dem Wochenende schwer. Die Frankfurter Finanzplatzuhr 6012 ist mit Lederband und Dornschließe schnell am Handgelenk befestigt und sitzt trotz ihrer Größe und Höhe gut. Zum Lieferumfang gehört für 4.250 Euro auch noch ein massives Edelstahlband mit Doppelfaltschließe und Wechselwerkzeug – naja, Männersache. Aber mit schlichtem schwarzem Lederarmband passt die Uhr auch gut an den Damenarm.

Die Frankfurter Finanzplatzuhr ist »Made in Germany«

Warum fällt mir beim Blick auf die Frankfurter Finanzplatzuhr eigentlich sofort die Knoppers-Werbung ein? »Morgens halb zehn in Deutschland. Das Frühstückchen.« Halb zehn ist durch und der Frühstückskaffee schon lange kalt. Vielleicht, weil sich mit der Frankfurter Finanzplatzuhr seit 20 Jahren eine wichtige Botschaft verknüpft: Sie bringt nicht nur die Verbundenheit des seit 1961 in Frankfurt ansässigen Uhrenunternehmens zu dieser Stadt zum Ausdruck, sondern prägt auch das Qualitätsmerkmal »Made in Germany«. Neben dem Produktnamen versinnbildlichen das der Schriftzug »Frankfurt am Main« auf dem Zifferblatt sowie die Gravur der Frankfurter Skyline auf dem Rotor des Uhrwerks.

Sinn: Frankfurter Finanzplatzuhr 6012
Sinn: Frankfurter Finanzplatzuhr 6012

Lothar Schmidt, der inzwischen 25 Jahre das Unternehmen erfolgreich führt, präsentierte sie am 2. September 1999 einem ausgewählten Kreis der Frankfurter Banken- und Börsenwelt. Er ahnte nicht, dass sich diese Uhr zu einem essenziellen Bestandteil der Kollektion entwickeln würde, stand doch Sinn Spezialuhren eher für instrumentelle Zeitmesser. Ständig weiterentwickelt gibt es mittlerweile 19 verschiedene Ausführungen der Frankfurter Finanzplatzuhr. Der Chronograph zum Jubiläum birgt mit Vollkalender und Mondphasenanzeige dabei einige Besonderheiten.

Von denen werde ich berichten, geht es mir gerade durch den Kopf, wenn ich am kommenden Wochenende Gäste über die Watchtime Düsseldorf führe, auf der auch Sinn Spezialuhren ausstellt. Es sind Gäste einer Bank. Ähnlich wie vor 20 Jahren, als Lothar Schmidt die Frankfurter Finanzplatzuhr vorstellte. Wie sich die Bilder gleichen, denke ich und dass ich mich an die Arbeit machen muss, es ist schließlich schon Montag.

Ich werde erklären, dass der Vollkalender Datum, Wochentag und Monat anzeigt, wobei auf das Datum am Zifferblattrand ein Zeiger aus der Mitte verweist. Dessen U-förmige weiße Klammer am Ende rahmt das aktuelle Datum ein, während der schwarze Zeiger selbst zumeist vom glänzend schwarzen Zifferblattgrund absorbiert wird. In diesem Falle ist das ein schöner Effekt, der – ganz in der Philosophie des Herstellers – die Ablesbarkeit auf das Wesentliche konzentriert. So treten auch zwölf Stundenappliken und die Hauptzeiger am Tage in Weiß und nachts dank grün leuchtender Superluminova besonders hervor. Alles andere bleibt in letzterem Fall im Dunklen.

Sinn: Frankfurter Finanzplatzuhr 6012
Frankfurt bei Nacht: Die Anzeige der Zeit dominiert – übrigens auch bei Tagesanbruch.

Wochentag und Monat werden in Fenstern innerhalb des Chronographen-Minutencounters bei zwölf Uhr angezeigt, der nicht – wie weit verbreitet – 30, sondern 60 Minuten zählt. Dies ermöglicht das Sinn-Automatikkaliber SZ06, das in der Frankfurter Finanzplatzuhr 6012 zum ersten Mal zum Einsatz kommt. Es basiert auf dem ETA/Valjoux 7751 und kombiniert die Chronographenfunktion mit einem 60-Minuten-Zähler, einer Werkmodifikation, die Sinn Spezialuhren bereits 2006 selbst entwickelt hat. Sie kam mit dem Kaliber SZ02 im 303 Fußballchronographen zur Weltmeisterschaft auf den Markt und wurde in den Taucheruhren EZM13 und U1000, später als SZ03 in der Referenz 6052 und als SZ05 im Chronographen 358 eingesetzt.

Sinn: Frankfurter Finanzplatzuhr 6012
Kaliber SZ06: Es basiert auf Eta/Valjoux-Technik und ist von Sinn Spezialuhren modifiziert.

Der Chronographen-Minutenzähler ist eine Eigenentwicklung

Zu der verbesserten Chronographenanzeige, die ein intuitives Ablesen der gestoppten Minuten ermöglicht und das lästige Addieren eliminiert, gesellen sich nun noch Vollkalender und Mondphasenanzeige. Wir Frauen sind ja besonders affin für Mondgeschichten, richten Friseurbesuche, Gartenarbeit und Arztbesuche nach dem Gestirn. Gerade befinden wir uns in einer abnehmenden Mondphase, beziehungsweise im letzten Viertel einer Lunation, die den Zyklus der Mondphasen von einem Neumond bis zum folgenden beschreibt.

Die Frankfurter Finanzplatzuhr zeigt die Mondphasen ganz besonders schön, geradezu feminin an – auf einer Mondscheibe mit echten Perlmutt-Einlagen für den Erdtrabanten. Sie haben eine matt changierende Ausstrahlung, während die Scheibe bei Neumond glänzt.

Der Insider weiß, dass eine Mondphasenanzeige über ein Rad mit 59 Zähnen auf etwa 2,5 Jahre genau geht. Eingestellt wird sie – am besten bei Voll- oder Neumond – über die Krone, indem man diese in ihrer mittleren Position im Uhrzeigersinn dreht. Gegen den Uhrzeigersinn erfolgt die Datumsschnellschaltung und mit ihr nach einer Umdrehung des Zeigers die Monatsschaltung. Der Wochentag wird über einen Drücker bei zehn Uhr eingestellt, der nicht – wie weit verbreitet – ins Gehäuse integriert ist, sondern etwas über dieses hinausragt, womit kein Hilfsmittel zur Schaltung erforderlich ist. Da der Vollkalender über kein Programmrad verfügt, muss am Ende von kurzen Monaten stets korrigiert werden. Der Wochentag bleibt davon unberührt, ebenso die Mondphasenanzeige, hinter der eine eigene Kadratur steckt.

Sinn: Frankfurter Finanzplatzuhr 6012 Mondscheibe

Inzwischen ist es schon Mittag geworden. Ich starte den Chronographen für eine kurze Pause. Wie gut, dass sich die gestoppten Minuten auf dem Counter bei zwölf Uhr nicht nur direkt, sondern dank einer sauberen Skalierung auch sehr deutlich ablesen lassen, selbst wenn der Zeiger dabei etwas funkelt und eine Sekunde zu früh seinen Platz wechselt. Gegenüber bei sechs Uhr werden die Stunden gezählt. Der Zeiger vollführt eine permanente Bewegung entlang einer ebenfalls sehr sauberen Skalierung. Bedient wird der Chronograph über Drücker, die – ebenso wie die Krone – mit dem D3-System ausgerüstet sind. Das heißt, Drückerstifte und Kronenwelle werden direkt in feingeschlichteten Gehäusebohrungen geführt und nahtlos gegen diese abgedichtet. Somit wird ohne Verschraubungen und zusammen mit dem Gewindeschraubboden eine Druckfestigkeit von zehn Bar erreicht. Man darf also bei Finanzgeschäften auch mal ins kalte Wasser springen, die Uhr wird intakt bleiben und – egal, in welcher Situation – etwa zwei bis drei Sekunden am Tag vorgehen.

Sinn: Frankfurter Finanzplatzuhr 6012
Finanzplatz Frankfurt: Nicht nur in der Metropole, auch auf dem Zifferblatt der Uhr ist viel los.

Der Vollkalender-Chronograph ist ein vielseitiger Begleiter

Während des Schreibens ist es spät geworden. Der Datumszeiger hat seinen sichtbaren Umzug bereits begonnen. Es ist kurz vor 23 Uhr. Endgültig wechselt er zwei, drei Minuten nach Mitternacht seine Position. Die Wochentagscheibe folgt ihm etwa zehn Minuten später. Und am Ende eines langen Monats braucht die Monatsscheibe fast eine Stunde, um in ihre neue Stellung zu gelangen. In dieser Konstellation benötigt dann auch der Datumszeiger mehr Zeit für seine Schaltung und kommt erst mit der Monatsscheibe in seine neue Position. Aber zumeist verschläft man ja diesen Augenblick, und am nächsten Morgen ist alles wieder schön geordnet und hinter einem entspiegelten Saphirglas bestens ablesbar.
Somit ist die Frankfurter Finanzplatzuhr 6012 ein zuverlässiger und vielseitiger Begleiter. Sie passt ins Büro, aber auch zu Sport und Freizeit und am Abend zu einem Besuch in der Frankfurter Oper. mari

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Produkt: Download: 6 Outdoor-Uhren im Härtetest
Download: 6 Outdoor-Uhren im Härtetest
Gemeinsam mit dem Magazin »The Red Bulletin« hat das UHREN-MAGAZIN einen einzigartigen Test organisiert: Red-Bull-Athlet Benjamin Karl unterzog beim Mountainbiken sechs Outdoor-Uhren einem Härtetest.

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