Hands-on: Union Glashütte Belisar Chronograph
Der Glashütter Retro-Chronograph im Check
Der Belisar Chronograph von Union Glashütte sieht in seiner Retroversion aus wie ein Stopper aus den Vierzigern, bietet aber brandaktuelle Uhrentechnik. Weil uns Design und Ausstattung gefallen, haben wir ihn genauer unter die Lupe genommen.

Retro ist einer der stärksten Trends der aktuellen Uhrensaison. Zu Recht, denn von den Designs vergangener Jahrzehnte können sich Uhrenmarken einiges abschauen. Zum Beispiel ausgewogene Proportionen, eine harmonische Farbgebung und gut gewählte Zeigerlängen.
Union Glashütte vereint Retrostil und moderne Ansprüche
Bei Chronographen kommen noch ausreichend große Hilfszifferblätter, formschöne und ergonomische Bedienelemente sowie oft auch eine Tachymeterskala zum Ermitteln von Durchschnittsgeschwindigkeiten hinzu.

All das gilt für den Belisar Chronographen in der hier getesteten Retroversion, deren cremefarbenes Zifferblatt bestens mit den roten Chronographenanzeigen harmoniert. Eine Sache jedoch hätte in den vierziger Jahren wahrscheinlich gefehlt: die Datumsanzeige. Das hätte auch sein Gutes gehabt, denn hier ist das weiße statt beige Datum keine allzu harmonische Lösung. Dass sich die fein skalierten Schienenminuterien nur mit etwas Mühe minuten- und sekundengenau entziffern lassen, stört Retrofans sicher weniger, ebenso wie der insgesamt nicht allzu hohe Kontrast.
Der Chronograph aus Glashütte überzeugt mit hoher Qualität
Während man über Datum und Kontrast diskutieren kann, ist die Verarbeitung des Belisar Chronographen über jeden Zweifel erhaben. Für 2.370 Euro erhält man ein poliertes und satiniertes Stahlgehäuse mit beidseitig entspiegeltem Saphirglas, achtfach verschraubtem Saphirglasboden und einem spannenden Detail in Form von aufgeschraubten Flanken auf beiden Gehäuseseiten.

Die Wasserdichtheit bis zehn Bar reicht für ein sportlich-elegantes Modell in jedem Fall, auch wenn man wegen des fein verarbeiteten und schön strukturierten Ziegenlederarmbands das nasse Element lieber meiden sollte. Apropos fein verarbeitet: Im Inneren des hochwertigen Gehäuses tickt moderne Uhrentechnik mit attraktiven Verzierungen. Scheinbar ein herkömmliches Valjoux-Kaliber, handelt es sich in Wirklichkeit um eine Weiterentwicklung mit erhöhtem Nutzwert. Name: UNG-27.01. Vorteil: 60 statt 46 Stunden Gangautonomie.

Das Werk unterscheidet sich durch die Form von Automatikbrücke, Unruhkloben und Rückerregulierung vom Basiskaliber Eta-Valjoux 7753. Es wird vom Hersteller in Einzelteilen geliefert und von Union verziert, montiert sowie mit individuellen Bauteilen wie einem eigenen Rotor versehen. Auch der Zusammenbau der kompletten Uhren sowie alle Servicearbeiten nimmt Union in Glashütte vor.
Der Belisar Chronograph weist sehr gute Gangwerte auf
Das Ergebnis all dieser Mühen: Das Zifferblatt darf das Gütesiegel „Glashütte/Sa.“ tragen, das Werk sieht mit seinen Zierschliffen und gebläuten Schrauben gut aus, und die Uhr läuft laut Zeitwaage und Tragetest mit sehr guten +2,7 Sekunden pro Tag – bei einer überschaubaren Lagendifferenz von sieben Sekunden. Das heißt: Wer sich nicht an der Datumsanzeige stört, macht mit dem Belisar Chronographen einen guten Griff. ak

Mehr Details zum Union Glashütte Belisar Chronographen liefert der Test in der aktuellen Chronos 03.2017, die Sie hier als digitale Ausgabe herunterladen können.
Weitere Retrothemen in der Chronos 03.2017:
- Sportuhrenlegende aus den 1960ern: Die Rückkehr der TAG Heuer Autavia
- Ingenieur im Test: IWC bringt seine Ikone als sportlich-eleganten Chronographen
- Strammer Soldat: Test der Longines Heritage Military
Außerdem in der Chronos 03.2017:
- Große Messeberichte von der Baselworld und dem Genfer Uhrensalon SIHH
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Uhren von Union Glashütte in der Datenbank von Watchtime.net