Hublot: Design der Zukunft
Das Avantgarde-Design von Hublot
Die meisten Uhrenhersteller setzen bei der Gestaltung auf Tradition, Kontinuität und die Pflege bekannter Modelllinien. Einige wenige Marken wie Hublot stemmen sich jedoch mit einem gänzlich neuen Design gegen die allgemeine Zurückgewandheit. In dieser dreiteiligen Serie über Avantgarde-Marken geht es diesmal um Hublot.
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Bei Hublot war das innovative Design schon seit der Gründung 1980 in Teilen angelegt: Der Firmenname bedeutet auf Französisch „Bullauge“, und entsprechend sah das Design der Uhren Lünettenschrauben vor. Als erste Uhrenmarke kombinierte Hublot Materialien wie Gold und Kautschuk; die Uhren blieben allerdings eher flach und elegant. Erst Jean-Claude Biver etablierte ab 2005 mit der Big Bang eine neue Designsprache – sportlicher, technischer, mit mehr Details.

In der aktuellen Ausführung der Big Bang Unico mit dem eigenen Chronographenkaliber hat Hublot die Komplexität noch weiter gesteigert. Mit dem schwarzen Kunststoffmittelteil des Gehäuses, dem trapezförmigen Drücker für das Bandwechselsystem und dem sichtbaren Werk wird das Erscheinungsbild der Uhr noch detailreicher.

Dass der komplexe Aufbau mit den rund 60 Gehäuseteilen Arbeit und Kosten verursacht, wird dem Betrachter sofort klar. Beispielsweise widmet sich Hublot mit viel Detailliebe den Schrauben: Die einzigartigen Schraubenköpfe mit dem H-Profil sind dreidimensional gestaltet; die matte Fläche überragt ein polierter Ring.

Dieses Wechselspiel der Oberflächen auf kleinstem Raum setzt sich am Gehäuse fort: Polierte Kanten und die polierte Seite der Lünette kontrastieren mit den satinierten Oberflächen, dem mattschwarzen Mittelteil des Gehäuses aus Kunstharz und der teilweise mit Kautschuk überzogenen Krone. Die runden Drücker wurden mit Rillen verziert und erinnern so an Motorkolben. Hublot gestaltet sogar einen rein funktionalen Bestandteil wie den Drücker für das Bandschnellwechselsystem äußerst aufwendig: Zwischen den beiden Schrauben auf den Bandanstößen oben und unten findet man den trapezförmigen Drücker, dessen erhöhter Rand satiniert ist, während der innere Teil perlgestrahlt wird.

Diese Feinheiten machen die Komplexität bei Hublot aus. Den sichtbaren Detailreichtum erhöhen auch das fehlende Zifferblatt und das Manufakturkaliber Unico, das von vornherein für diesen optisch hervorgehobenen Einsatz entwickelt wurde. Dazu zählen vor allem das von vorn sichtbare Schaltrad, die horizontale Kupplung und die skelettierten Räder, bei denen man sofort sieht, dass sie sich drehen. Und nicht zuletzt sorgen neuartige Materialien wie rote Keramik für Aufmerksamkeit. jk
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Uhren von Hublot in der Datenbank von Watchtime.net