Neue Uhren auf der Baselworld, Teil 5

Moser Nomad WerkDie Uhren von H. Moser & Cie. sind einfach schön. Da ist es erfreulich zu erfahren, dass sich auch die Unruhe hinter den Kulissen gelegt hat. Seit der frühere Audemars-Piguet-Chef Georges-Henri Meylan mit seinen Kindern Edouard, Léonore und Bertrand die Marke übernommen hat, geht es mit Moser wieder bergauf; die Zukunft scheint gesichert. Auf der Baselworld hat Verkaufsdirektor Daniel Zimmermann noch einmal klargestellt, dass Moser auch künftig ausschließlich eigene Manufakturwerke in seine Uhren einbauen wird. Das gilt auch für die neue Monard Dual Time Zone: Hier verweist ein zusätzlicher roter Zeiger, der sich in Stundenschritten verstellen lässt, auf eine zweite Zonenzeit. Da er auf 12, nicht auf 24 Stunden ausgelegt ist, lässt es sich für Reisende verschmerzen, dass man die Ortszeit auf Reisen von diesem Zeiger ablesen muss, während sich der goldene Stundenzeiger auf die Heimatzeit bezieht. Ob es dort Tag oder Nacht ist, klärt eine weiße oder schwarze Fläche im Ausschnitt bei 12 Uhr. Damit unterscheidet sich die Nomad von der 2012 präsentierten Meridian, die dort einen Schieber hatte, der zwischen “12” und “24” wechselte – meiner Meinung nach missverständlicher als die Hell-dunkel-Indikation. Das Automatikwerk 346 bietet 72 Stunden Gangautonomie und kostet in Rotgold 27500 Euro.

Moser Nomad

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Breitling Emergency II

 

Breitling EM II b

 

Breitling Em II c

 

Breitling Em II d

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Breitling zeigte in Basel unter anderem die neue Emergency II. Die erste Generation der Quarzuhr mit Notrufsender gibt es ja schon seit 1995; Breitling hat davon im Lauf der Jahre über 40.000 Stück verkauft. Laut Breitling-Vizepräsident Jean-Paul Girardin hat sie in 20 Fällen tatsächlich mitgeholfen, Leben zu retten. Die neue sendet wie die alte auf der Peilfrequenz von 121,5 MHz und zusätzlich auf der Satellitenfrequenz 406 MHz. Breitling hat extra für diese Uhr eine besonders leistungsstarke wiederaufladbare Batterie entwickeln lassen, die – unter anderem dank einer neuartigen chemischen Zusammensetzung im Innern – 50% mehr Energie als handelsübliche Batterien gibt und auch bei sehr niedrigen Temperaturen (bis –20°C) noch funktioniert. Die Batterie macht die Uhr mit 21,6 mm relativ hoch, und mit 51 mm Durchmesser ist sie schon ein Statement am Handgelenk. Alle zwei Monate sollte man sie auf der dazugehörigen Ladestation aufladen. Für das Quarzwerk der Uhr befindet sich übrigens noch eine weitere Batterie, eine normale Silberoxid-Batterie, im Gehäuse. Die Uhr kostet rund 14.000 Euro. Weitere Infos dazu findet ihr HIER im Artikel meines Kollegen Jens Koch.

 

Nomos Expressschalter

 

Nomos Expressschalter 2

 

Nomos Ahoi

 

 

 

 

 

 

Nomos ist immer für eine Überraschung gut. Letztes Jahr gab es eine gefakete Baustelle am Messestand, diesmal war der Stand auf einer Seite mit einem kleinen Kabuff versehen, dasals “Expressschalter” deklariert war. Und Nomos-Gründer Roland Schwertner stellte sich da tatsächlich jeden Tag wie ein Kioskverkäufer stundenlang rein, um mit interessierten Messebesuchern zu plaudern. Das Uhrenhighlight war diesmal eine 200 Meter wasserdichte Uhr, die auf den Namen “Ahoi” hört. Strenggenommen keine richtige Taucheruhr, da sie keine Drehlünette besitzt, aber dafür sieht sie aus wie eine richtige Nomos. 40 mm Durchmesser, 10,6 mm hoch, verschraubte Krone mit Flankenschutz, und das Ganze mit Datum (3200 €) oder ohne (2800 €, jeweils in Stahl). Als man vor ein paar Jahren das Modell Zürich für rund 3500 € vorstellte, war sich Schwertner nicht sicher gewesen, ob man auch in diesem Preisbereich reüssieren könnte. Aber die Zürich lief und läuft gut, und dasselbe erwarten die Nomosianer nun auch von der Ahoi.

 

Und hier abschließend noch drei weitere interessante Uhren von der Messe:

Tutima Saxon One

Wirklich toll finde ich, was Tutima vorgestellt hat. Zu meinen Favoriten gehört die Saxon One: ein Chronograph mit einem auf zentralen Minutenzähler umgebauten Werk auf Basis Valjoux 7750. Den Umbau hat Tutima selbst besorgt, und zwar auf andere Weise als Sinn. Tutima ist mit seinen Uhren inzwischen komplett von Ganderkesee bei Bremen nach Glashütte umgezogen und beschäftigt dort u.a. vier Entwickler und einen In-House-Designer, der auch für die Gestaltung der Saxon One verantwortlich zeichnet. Die 44-mm-Uhr ist freilich nicht ganz billig: Sie soll in Edelstahl mit Stahlband “unter 7000 Euro” kosten; der genaue Preis stand noch nicht fest.

 

Chronoswiss Artis

 

Chronoswiss Kairodate

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier zwei wunderschöne Uhren von Chronoswiss: einmal die Kairodate: Das Werk ist ein Eta-2892-Umbau von La Joux-Perret auf Großdatum und Gangreserveanzeige. Die andere gehört zur neuen Artis Collection. Im neuen Chronoswiss-Hauptsitz in Luzern hat Markeninhaber Oliver Ebstein ein Atelier eingerichtet, in dem Emailzifferblätter gefertigt werden. In diesem Fall ist die Fertigung besonders aufwendig, denn zuerst werden die Zifferblätter guillochiert, dann emailliert und anschließend, nach verschiedenen Brennvorgängen, müssen sie noch einmal auf die Guillochiermaschine. In der ersten Serie werden von drei verschiedenen Varianten (eine davon blau, s. Bild) je 30 Stück hergestellt, für je 35.000 Euro sind die Schätze zu haben.

buc

Produkt: Das UHREN-MAGAZIN testet die Oris Kaliber 111
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