Wempe: Marine Chronometer Cube by Tim Heywood
Typ 07 des Einheitschronometers
Dass das Hamburger Juweliershaus Wempe auf eine lange Tradition beim Bau von Marinechronometern, Schiffsuhren und nautischen Zeitsystemen zurückblickt, ist wohl bekannt. Geradezu legendär ist der Einheitschronometer, der seit 80 Jahren gefertigt wird.
»Typ 05«, das Basiswerk dieses Klassikers unter den historischen Navigationsinstrumenten, hat sich über Jahrzehnte hinweg bewährt und ist stetig verbessert worden: Für das aktuelle Chronometerwerk »Typ 06« wurde von 2017 bis 2021 jedes Bauteil des Dreipfeilerwerks mit kardanischer Aufhängung neu konstruiert und mithilfe moderner Fertigungstechniken verbessert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: eine maximale Gangabweichung von 0,3 Sekunden am Tag bei 56 Stunden Gangreserve.
Für diese hohe Präzision sorgt auch der Kette-und-Schnecke-Mechanismus: Er bewirkt, dass die Krafteinwirkung der sich entspannenden Aufzugsfeder auf das Räderwerk stets gleichbleibt. Der neueste Stand ist »Typ 07« mit einem Unruhreif in klassischer Bimetall-Konstruktion mit galvanischem Auftrag.
Seine Premiere feiert es in zwei Chronometer-Modellen, die von der Handschrift des bekannten Jachtdesigners Tim Heywood (72) geprägt ist. Der Entstehungsprozess unterschied sich kaum von den Megajachten, die der Brite ansonsten entwirft: »Ich beginne buchstäblich mit einem leeren Blatt Papier, so entstehen in Absprache mit dem Auftraggeber die Rumpfform und die großen Aufbauten genauso wie einzelne Leuchten«, erklärt er. Beim Design der Marinechronometer lag die Herausforderung darin, dass sie in ganz unterschiedliche Umgebungen passen sollten. »Sie machen sich auf traditionellen Booten so gut wie auf einer modernen Jacht – und sie passen ins Landhaus des Besitzers genau wie in seine Stadtwohnung.« Heywood hat ein kräftiges blaues Blatt mit moderner Typografie entworfen.
Zwei Öffnungen bei vier und acht Uhr ermöglichen den Blick auf das Uhrwerk. Das Borosilikatglas auf der Zifferblattseite wird aus einem massiven Block geschliffen. Eingestrahlt sind zwölf Meridiane. Diese Linien setzen sich auf dem weit gewölbten Glas der Unterseite fort. Wird die Kardanik des vergoldeten Messinggehäuses (21,5 x 24,8 x 25,0 Zentimeter) mit dem Werk nach oben fixiert, um es aufzuziehen, wirkt es wie eine Skulptur. Öffnen lässt sich die edel anmutende Box mit vergoldeter Zeitzonen-Karte im Deckel über drei Flügeltüren. 16 Schichten Lack und Handpolitur verleihen dem Gehäuse einen tiefen Glanz und machen es seefest. Preis: 49.750 Euro. sz
Uhren von Wempe Glashütte i/SA in der Datenbank von Watchtime.net
Thank you, Sabine, nice article!
Will you be writing an article for the Coco de Mer?
Enjoy the weekend.
Kind regards,
Tim Heywood