Breitling

Breitling ist eine der beliebtesten Sportuhrenmarken der Welt. Bekannt ist das Familienunternehmen aus dem schweizerischen Grenchen vor allem für seine enge, historisch gewachsene Beziehung zur Fliegerei sowie für seine großen Chronographen, die über markante Drehlünetten verfügen. » weiter

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Breitling legt höchsten Wert auf Präzision, daher werden alle Uhrwerke chronometergeprüft. Seit 2009 ist Breitling eine Manufaktur und fertigt eigene Chronographenwerke in der Breitling Chronometrie in La Chaux-de-Fonds. Das Unternehmen nutzt weiterhin auch Uhrwerke der Eta, um ihren angestammten Einstiegspreisbereich nicht zu verlassen. Noch in den neunziger Jahren wurde Breitling dafür kritisiert, „nur“ Standardwerke der Eta zu verwenden. Mit dem B01 stellte man 2009 das erste selbst konstruierte und gefertigte Kaliber vor, natürlich ein Chronographenkaliber.

Die wichtigsten Breitling-Modelle heißen Breilting Navitimer, Breitling Chronomat und Breitling Superocean. Weitere Kollektionen von Breitling sind unter anderem Avenger, Colt, Galactic, Montbrillant und Professional. Seit 2003 besteht außerdem die Verbindung zur britischen Luxusautomarke Bentley. Die Kooperation führte zu der eigenständigen Kollektion Breitling for Bentley. Die Uhren erkennt man am Rändelrelief auf der Lünette, das an den Kühlergrill eines Bentleys erinnern soll.

Die Uhrenmarke Breitling wurde 1884 im Schweizer Jurastädtchen Saint-Imier durch Léon Breitling (1860-1914) gegründet. Er machte sich mit einem Uhrenatelier selbständig und fertigte unter anderem Chronographen. 1892 zog das junge Unternehmen nach La Chaux-de-Fonds und produzierte unter dem Namen G. Léon Breitling S.A., Montbrillant Watch Factory vor allem Chronographen für die Tasche. Bereits 1915 fertigte die Uhrenmarke einen Armbandchronographen mit einem zentralen Sekundenzeiger und 30-Minuten-Zähler, der Piloten erste Berechnungen ermöglichte. Zu dieser ist das Auslösen der Stoppfunktion und die Rückstellung der Chronographenzeiger umständlich über die Krone zu erledigen – 1923 erhalten die Chronographen den ersten Drücker, der den Stoppmechanismus startet, stoppt und nullstellt. 1934 war Willy Breitling, der Enkel des Firmengründers, für die Einführung des zweiten Drückers verantwortlich. Noch heute hat dieses Bedienmuster in der Uhrenbranche weitestgehend Bestand.

Als etabliertem Hersteller von Chronographen schwebt Willy Breitling eine Innovation innerhalb der Fliegeruhren vor, mit der Piloten ihre Berechnungen durchführen können. Der Mathematiker Marcel Robert nimmt die Herausforderung an, eine Rechenscheibe zu entwickeln, mit der komplexe logarithmische Kalkulationen durchgeführt werden können. Die Skalen gehen auf die Bedürfnisse der Piloten ein und bieten die wichtigsten Einheiten: STAT für Standardmeilen, KM für Kilometer und NAUT für Seemeilen oder Knoten. Stellt man nun eine Ziffer der Außenskala auf die gewünschte Einheitsmarkierung, können die anderen Einheiten auf einen Blick abgelesen werden. Eine große Hilfe für den Piloten ohne Bordcomputer: Neben Treibstoffverbrauch, Steig- oder Sinkflugraten können die Piloten die Durchschnittsgeschwindigkeit errechnen.

1939 belieferte Breitling das britische Luftfahrtministerium mit großen Mengen an Bordchronographen für die Flugzeuge der Royal Air Force. Deshalb wundert es nicht, dass Breitling zu einem weltweit anerkannten Ausstatter für all das avancierte, was sich durch die Lüfte bewegt. Piloten, Flugzeughersteller und Fluggesellschaften setzten auf Breitling sowie seine zuverlässigen und ausgeklügelten Instrumente.

Der berühmte Navitimer wurde im Jahr 1952 das erste Mal der Welt vorgestellt, avancierte bald zur Kultuhr und ist bis heute wichtiger Bestandteil der Kollektion. Daher verbindet man Breitling für gewöhnlich vornehmlich mit Fliegeruhren und Chronographen. Tatsächlich bietet die Schweizer Firma aber bereits seit 1951 auch Modelle ohne Stoppfunktion. Die erste Uhr dieser Art war die Unitime, eine Dreizeigeruhr mit Datum und drehbarer Lünette, auf der die Namen von 24 Hauptstädten standen. Dies kombiniert mit einer zweifarbigen 24-Stunden-Skala erlaubte es dem Träger, Lokalzeiten aus anderen Zeitzonen abzulesen. Die Unitime gibt es heute nicht mehr, die Weltzeitfunktion hat Breitling aber für andere Uhren übernommen.
Neben dem Navitimer ist die Taucheruhr Superocean sehr bekannt. Sie kam erstmals 1968 auf den Markt. Die aktuelle Version hat optisch nur noch wenig mit dem Ur-Modell gemeinsam und auch funktional geht die Superocean mit der Zeit: Als Dreizeigeruhr bleibt sie bis mindestens 500 Meter dicht, mit Chronographenfunktion hält sie einem Druck bis 20 Bar stand. Verschraubter Stahl, eine einseitig drehbare Lünette und ein chronometerzertifiziertes Kaliber machen die Superocean zu einem beliebten Tauchbegleiter.

In den 1970er-Jahren wird die Schweizer Uhrenindustrie schwer von der Quarzkrise getroffen – günstige und präzise Uhren aus Fernost überschwemmen den Markt. Die Krise erreicht auch Breitling. Willy Breitling verkauft das Unternehmen 1979 an Ernest Schneider. Dieser verlagert den Firmensitz nach Grenchen, wo Breitling 1982 neu startet. Unter den großen Uhrenmarken war Breitling noch bis April 2017 eines der wenigen familiengeführten Unternehmen mit Théodore („Teddy“) Schneider als Mitglied der Inhaberfamilie und Generaldirektor der Marke. Mittlerweile ist Breitling im Besitz des britischen Finanzinvestors CVC Capital Partners und Georges Kern (vormals IWC-CEO) wurde zum Geschäftsführer des Unternehmens ernannt. Théodore Schneider ist seitdem Vorsitzender des Aufsichtsrats von Breitling.

Breitling lässt ausnahmslos alle Uhrwerke von der unabhängigen Schweizer Prüfstelle COSC als offizielle Chronometer zertifizieren. Das gilt für Quarz wie für Mechanik, für eigene wie zugekaufte Werke. Letztere werden von Breitling aufwendig auf höchste Präzision getunt.

Breitling ist extrem aktiv rund ums Fliegen. Das Unternehmen verfügt mit dem Breitling Jet-Team über eine eigene Kunstflugstaffel. Außerdem veranstaltet man eigene Flugshows und besitzt legendäre Flugzeuge wie eine DC-3 von 1940 und eine Super Constellation von 1955. Das Gesicht der Marke ist der Hollywoodstar John Travolta. Er wirbt seit Jahren für Breitling. John Travolta ist selbst Pilot und besitzt eine Boeing 707, die er fliegen darf. Breitling wirbt jedoch nicht nur mit dem Fliegen, auch die Chefs flogen selbst. Schon der 2015 verstorbene Patron Ernest Schneider war ein begeisterter Pilot, das Gleiche galt für seinen Sohn und Nachfolger Théodore sowie für den Vizepräsidenten Jean-Paul Girardin.

Breitling produziert circa 130.000 Uhren im Jahr. Der Großteil der Breitling-Uhren kostet zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Das Unternehmen besitzt weltweit rund 60 Boutiquen.

Die wichtigsten Modelle von Breitling

Navitimer

Die Navitimer ist die große Breitling-Ikone. Schon bei ihrer Einführung 1952 verfügte sie über die von weitem erkennbare gerändelte Drehlünette mit Rechenschieberfunktion, die Piloten als Navigationshilfe verwendeten.

Chronomat

1941 brachte Breitling den ersten Chronomat, der im Laufe der Jahrzehnte immer wieder sein Aussehen veränderte. 1984 erhielt er die berühmten aufgesetzten Lünettenreiter.

Superocean

Breitling kann nicht nur Uhren für das Element Luft, sondern auch für das Element Wasser herstellen. Dafür steht die bis 200 Meter wasserdichte Superocean. Die Superocean Heritage 44 ist heute weltweit das meistverkaufte Modell der Marke.

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