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Lesedauer 7 Min.

30 Jahre Roger Dubuis: Komplikationen mit expressivem Design

Keine Marke hat die Schweizer Haute Horlogerie so früh so explizit mit einem expressiven Design verbunden wie Roger Dubuis. Zu ihrem 30. Geburtstag lohnt sich das, was die Marke im Design nie getan hat: ein Rückblick.
Roger Dubuis Excalibur Grande Complication 2025
©

Roger Dubuis

Mit ein bisschen Fantasie erinnert das Markenlogo von Roger Dubuis an das bekannte Symbol von Yin und Yang. Die beiden entgegengesetzten Prinzipen, die ohne einander nicht können und stets zusammenwirken. Das Markenlogo stellt zwar lediglich ein R und ein D dar, ineinander verschlungen. Doch wie bei Yin und Yang ist die Geschichte von Roger Dubuis geprägt von jeweils zwei unterschiedlichen Playern, Kräften, Thematiken. Die eigentlich sehr verschieden sind, sich gemeinsam aber zu etwas Neuem, höchst Kreativem verbinden.

Roger Dubuis, der geniale Uhrmacher

Roger Dubuis (rechts) mit einem seiner Uhrmacher

Roger Dubuis (rechts) mit einem seiner Uhrmacher

© Roger Dubuis

Das beginnt bei den handelnden Personen. Hier Roger Dubuis, der 1938 in einem waadtländischen Dorf geborene Meisteruhrmacher. Dort Carlos Dias, der in großen Dimensionen denkende portugiesische Geschäftsmann. 1995 taten sich beide zusammen. Dias sah das große Talent seines Kompagnons, der in den 1970er-Jahren zu den Komplikationsspezialisten bei Patek Philippe gehört hatte und sich in den Achtzigern zusammen mit anderen Uhrmachern und Handwerkskünstlern ausgiebig mit der Restauration wertvoller Uhren beschäftigt hatte. Während der extrovertierte Dias die neugegründete Marke schnell auf Touren brachte, ihre Bekanntheit und Begehrlichkeit steigerte und für ihre stetig weitere Verbreitung sorgte, ersann der feinsinnige, introvertierte Dubuis immer neue uhrmacherische Spezialitäten und garantierte zusammen mit der wachsenden Zahl seiner Mitarbeiter die hohe Qualität.

Herkunft und Zukunft

Roger-Dubuis-Uhr und Genfer-Siegel-Zertifikat

Roger Dubuis gehört zu den wenigen Marken, deren Uhren mit dem Genfer Siegel zertifiziert sind.

© Roger Dubuis

Das Zusammenspiel von Yin und Yang zeigte sich genauso bei den Uhren. Seit ihren Anfängen steht die Marke für das Bestreben, traditionelle Schweizer Uhrmacherkunst weiterzudenken, neu zu interpretieren, Herkunft und Zukunft zusammenzuführen. Eines war für Roger Dubuis, den Uhrmacher, von Anfang an klar: Seine Zeitmesser sollten mit dem Genfer Siegel ausgezeichnet werden. Diese Auszeichnung erhalten nur Uhren, die in Sachen Präzision, Konstruktion und Verarbeitung höchsten Ansprüchen genügen – und die in der Calvinstadt hergestellt werden und nirgendwo sonst. Schon mit seinem Meisterstück hatte Roger Dubuis einst die begehrte Auszeichnung erhalten. Und während er mit seiner Marke auf der einen Seite höchsten Wert auf althergebrachte Handwerkskunst legte, arbeitete er gleichzeitig daran, die Grenzen des technisch Erreichbaren immer weiter zu verschieben. Konkret ging es ihm darum, Komplikationen anders als gewohnt umzusetzen und mit weiteren Zusatzfunktionen zu kombinieren.

Erstes Modell: Ewiger Kalender mit biretrograder Anzeige

Roger Dubuis erste Uhr: Biretrograder ewiger Kalender von 1995

Erste Uhr der Marke Roger Dubuis: Biretrograder ewiger Kalender von 1995

© Roger Dubuis

Den Auftakt dazu bildete der ewige Kalender. Dubuis nutzte für zwei der Anzeigen auf dem Zifferblatt retrograde Indikationen: für den Wochentag und das Datum. Zusätzlich fand sich bei zwölf Uhr die Doppelanzeige für Monat und Schaltjahr, bei sechs Uhr konnte man die aktuelle Mondphase ablesen. Die doppelt retrograde Anzeige gab der Uhr, die ein unspektakulär rundes Gehäuse hatte, ein Gesicht, das man nicht so schnell vergaß. Und auf diesem prangte, bei drei Uhr, stolz das Genfer Siegel. In den Folgejahren schuf Roger Dubuis weitere bemerkenswerte ewige Kalender, mit und ohne Zusatzfunktionen. Auch die biretrograde Anzeige sollte uns wieder begegnen.

Doch bald wandte sich der Meister einer neuen Komplikation zu: dem Tourbillon. Bekanntlich wurde der Drehgang Ende des 19. Jahrhunderts erfunden, um Unwuchtfehler bei Taschenuhren auszugleichen und 1801 von Abraham-Louis Breguet bei der Napoleonischen Regierung in Paris zum Patent angemeldet. Roger Dubuis schätzte zwei andere Eigenschaften des Tourbillons noch höher ein: seine unvergleichliche Ästhetik und die Tatsache, dass der Mechanismus im Werk weit weniger Platz einnimmt als etwa eine Minutenrepetition oder ein Chronograph. Letzteres bot ihm die Gelegenheit, das Tourbillon mit weiteren Komplikationen zu kombinieren.

Mehr zum Thema Tourbillons bei Roger Dubuis finden Sie hier.

Schnell zur Manufaktur

Roger Dubuis skelettiertes Manufakturwerk

Skelettwerk in Explosion: Schon früh begann Roger Dubuis mit der Entwicklung eigener Manufakturkaliber.

© Roger Dubuis

Die Voraussetzung hierfür bildete die schnelle Entwicklung der Marke zur Manufaktur. Die späten Neunziger und frühen Nullerjahre waren eine Zeit, in der es noch sehr wenige Manufakturen gab, die ihre Werke selbst fertigten – oder wenigstens teilweise fertigten. Selbst einige der renommiertesten Marken kauften Werke ein. In dieser Phase der sogenannten Mechanikrenaissance sorgte Roger Dubuis, auch durch das Wirken des umtriebigen Carlos Dias, dadurch für Aufsehen, dass sie schon wenige Jahre nach ihrer Gründung in kürzester Zeit viele neue Kaliber herausbrachten. Es wurde viel Geld in entsprechende Maschinen investiert. So wurde die junge Marke innerhalb weniger Jahre zu einer vollwertigen Manufaktur – unter anderem ein wesentlicher Grund dafür, dass die Richemont Luxury Group Roger Dubuis 2008 übernahm.

2002 eingeweiht: das Manufakturgebäude

2002 eingeweiht: Manufakturgebäude von Roger Dubuis

2002 eingeweiht: Manufakturgebäude von Roger Dubuis

© Roger Dubuis

Als das neue Manufakturgebäude 2002 eingeweiht wurde, zählte die Marke bereits elf eigene Komplikationsuhrwerke, darunter einen ewigen Kalender mit Chronograph und einen ewigen Kalender mit Minutenrepetition. Allein im Jahr 2004 lancierte die Manufaktur nicht weniger als acht neue In-house-Kaliber, 2006 folgten sechs weitere. Bis heute hat Roger Dubuis um die 30 eigene Kaliber herausgebracht.

Das Jubiläumsjahr 2005 sah die Einführung mehrerer Meilensteine: die Einführung der wichtigen Excalibur-Kollektion (mehr dazu unten), das erste Skelettwerk und vor allem das Doppeltourbillon. Dieser Mechanismus, bei dem zwei über ein Differential verbundene Tourbillons – beide gegen den Uhrzeigersinn rotierend – direkt mit dem Sekundenrad verbunden sind, wurde zu einem der Markenzeichen von Roger Dubuis.

Tourbillons und andere Komplikationen

Bis dahin hatte die Manufaktur, wie beschrieben, Kaliber mit Komplikationen wie Schleppzeigerchronograph, Minutenrepetition, ewigen Kalender und Tourbillon entwickelt. Die drei letztgenannten in einem einzigen Werk zu vereinigen, stellte 2009 den nächsten Meilenstein dar: die erste Grande Complication der Manufaktur.

Roger Dubuis Excalibur Zentraltourbillon DLC liegend

Roger Dubuis: Excalibur Zentraltourbillon DLC

© Roger Dubuis

Die Schönheit des Tourbillons, das Filigrane seines Käfigs, die Tatsache, dass es immer in Bewegung ist, all das veranlasste Roger Dubuis dazu, diesen Mechanismus immer wieder einzusetzen, meist fliegend gelagert, sodass keine Brücke den Blick verstellt. Als Mono-, Doppel- und schließlich 2022 auch als Zentraltourbillon.

Die Idee, die störenden Einflüsse der Schwerkraft auszuschalten, führte 2013 zu einer unvergesslichen Kreation: der Excalibur Quatuor. Bei ihr kamen vier geneigte Unruhn zum Einsatz mit dem Ziel, die Einflüsse der Schwerkraft möglichst auszuschalten.

Disruptives Design

4 schräggestellte Unruhn: die Quatuor

4 schräggestellte Unruhn: die Quatuor

© Roger Dubuis

Zurück zu Yin und Yang: Am deutlichsten zeigt sich dieses Prinzip bei Roger Dubuis, wenn es um das Zusammenspiel zwischen Technik und Design geht. Klassische Uhrmacherei, die sich in den genannten Komplikationen, erstklassiger Veredelung und der Adelung durch das Genfer Siegel ausdrückt, kombiniert Roger Dubuis mit einer expressiven, teilweise sogar disruptiven Gestaltung. Zwar gibt es heute eine ganze Reihe an Marken, die sich in diese Richtung bewegen, doch Roger Dubuis gehörte in dieser Hinsicht zu den Pionieren.

Hatte die erste Uhr 1995 noch ein konventionelles rundes Gehäuse besessen, so änderte sich das bald. Schon mit der zweiten Modelllinie, der Sympathie, setzte sich Roger Dubuis klar von der Konkurrenz ab. Ihre Form war eine Mischung aus Kissen und Quadrat, kombiniert mit einer dünnen runden Lünette. Es folgten die an die 1920er-Jahre erinnernde rechteckige Much More, die Too Much in Gestalt eines breiten Rechtecks, die quadratische Golden Square und die kreuzförmige Quarzuhr Follow Me, die am Handgelenk von Madonna für Furore sorgte. Zwischendurch versuchte sich Roger Dubuis auch an Taucheruhren wie der Easy Diver (rund) und der Sea More (quadratisch).

Gesicht der Marke: die Excalibur

Roger Dubuis: Excalibur-Facelift 2020

Roger Dubuis: 2020 erhielt die Excalibur ein leichtes Facelift. Die Krone ist mit dem Markenlogo verziert.

© Roger Dubuis

Einen Meilenstein in Sachen Design bringt 2005 die Lancierung der Excalibur. Ihre Erkennungsmerkmale, die auffällig gekerbte Lünette, die gleichfalls gekerbte Krone und die Dreifach-Bandanstöße, prägen bis heute das Bild der Marke – vor allem in ihren skelettierten Varianten. 2015 gesellt sich mit der Excalibur Spider, auch sie konsequent skelettiert, eine noch sportlichere Variante an ihre Seite, 2020 erhält sie ein leichtes Facelift. Insbesondere die Kooperationen, die Roger Dubuis seit 2017 mit Partnern wie Lamborghini oder Pirelli pflegt, führen in den Jahren gerade bei der Excalibur Spider immer wieder zu Neuinterpretationen mit unterschiedlichen Farben und Materialien sowie zur Integration automobiler Designelemente.

Inspiriert von Supercars: Excalibur Spider

Inspiriert von Supercars: Excalibur Spider

© Roger Dubuis

Zwölf handgefertigte Miniaturritter aus purem Gold

Während skelettierte Excalibur-Modelle mit einfacher Hemmung (Monobalancier), einfachem oder Doppeltourbillon heute die Kollektion von Roger Dubuis dominieren, lässt die Manufaktur ihre Kreativität ab und an auch in völlig unkonventionelle Richtungen schweifen. 2013 kommt die erste Knights of the Round Table heraus: Angeregt durch die König-Artus-Sage präsentiert die Manufaktur ein Meisterwerk in Sachen Miniaturkunst: Zwölf einzeln gefertigte Ritter dienen als Stundenmarker und wiesen mit ihren Schwertern auf das Zentrum des Zifferblatts. Im Laufe der Jahre wandelt Roger Dubuis die Tafelrunden-Thematik immer weiter ab. Die von Hand gefertigten Ritter erhalten individuelle Waffen, keine Figur gleicht der anderen, alle bleiben unter sechs Millimetern Höhe.

Roger Dubuis Knights of the Round Table mit Muranoglas-Zifferblatt

Roger Dubuis: Knights of the Round Table mit Zentraltourbillon und Muranoglas-Zifferblatt

© WatchTime

Zwei Modelle zum Jubiläum

2025 sind es also schon 30 Jahre, die Roger Dubuis die Uhrenszene mit ihren technisch anspruchsvollen und optisch aufregenden Modellen bereichert. Zwei Jubiläumsmodelle feiern die Meilensteine der Marke. Die Excalibur Monobalancier Biretrograde Calendar erinnert an die Frühzeit der Marke und feiert die biretrograde Anzeige von Wochentag und Datum, die schon die erste Roger-Dubuis-Uhr auszeichnete.

Roger Dubuis: Excalibur Bi-retrograde Calendar, Juiläumsmodell von 2025

Roger Dubuis: Excalibur Bi-retrograde Calendar, Juiläumsmodell von 2025

© Roger Dubuis

Und die neue Excalibur Grande Complication setzt ebenfalls die biretrograde Anzeige, wenn auch leicht versetzt, ein und kombiniert sie mit den gleichen Funktionen, die auch die erste Grande Complication von 2009 auszeichneten: das Tourbillon, den ewigen Kalender und die Minutenrepetition. Im Alter von 30 Jahren ist es das erste Mal, dass Roger Dubuis zurückschaut.

Roger Dubuis: Excalibur Grande Complication, Jubiläumsuhr 2025

Roger Dubuis: Excalibur Grande Complication, Jubiläumsuhr 2025

© Roger Dubuis

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