Das Konzept der „Double Security“, das 1959 geboren wurde, beinhaltete eine Stoßsicherung der Unruhwelle und einen Gummiring zur Werkhalterung, erweitert um weitere Schutzmaßnahmen wie extradicke Plexigläser und Vollgewindeschraubböden. Zum Symbol der doppelten Sicherheit, zu der auch eine Wasserdichtheit von mindestens 10 Bar (100 Meter) bei allen Certina-Uhren gehört, avancierte die Schildkröte: Sie ist heute auf der Rückseite jeder neuen Uhr zu finden.
Das 1888 unter dem Namen „Kurth Frères“ gegründete Unternehmen stand schon immer für Qualität. Bereits auf der Mailänder Weltausstellung 1906 erhielt man eine Goldmedaille, weitere Ehrungen folgten.
Dass Certina heute vor allem als Sportuhrenmarke wahrgenommen wird, liegt an der Neuausrichtung, die 1995 begann. Zwölf Jahre zuvor kam die martialisch gestaltete DS Cascadeur auf den Markt. Unverwechselbar wurde sie durch zwei über das Saphirglas gezogene Schutzbügel. Wie zwei Stoßstangen schützten sie Gehäuse und Glas vor unerwünschtem Kontakt mit harten Gegenständen, erlaubten aber dennoch eine freie Sicht auf das Zifferblatt. Im selben Jahr begann das Engagement von Certina im Motorsport. Certina fungierte als offizieller Zeitnehmer der Motorrad-WM und förderte viele erfolgreiche Fahrer. 2013 übernahm Certina die Funktion des offiziellen Partners und Zeitnehmers der FIA World Rally Championship. Seit 2015 ist Certina offizieller Zeitnehmer der europäischen Rennserie ADAC GT. Im gleichen Jahr erweiterte Certina ihr Engagement im Motorsport auf den Off-Road-Bereich. So wurde die Schweizer Uhrenmarke zum offiziellen Partner des Abu Dhabi Total World Rally Teams.
Neben explizit sportlichen Uhren bietet Certina auch elegante Modelle für Herren und Damen an. Dabei steht das DS-Konzept immer im Vordergrund, um die markentypische Widerstandsfähigkeit, Qualität und Langlebigkeit zu gewährleisten. Die Marke, die 1983 zur Swatch Group (damals noch unter dem Namen SMH) gekommen war, wurde nun explizit als Sportuhrenmarke etabliert.
In den Jahren 2002 und 2003 gab es erneut entscheidende Weichenstellungen. Der Markenauftritt wurde überarbeitet, ein neues, rechteckiges Logo löste das alte ab, das auf einem Kreissegment basierte. Und 2003 wurde Adrian Bosshard zum Markenverantwortlichen. Bosshard war selbst professioneller Motorradsportler gewesen, hatte im Motocross wie später bei Rundstreckenrennen mehrere Schweizer Meisterschaften gewonnen und an Europa- und Weltmeisterschaften teilgenommen. Er besaß damals ein eigenes Team und zählte zu den besten Privatfahrern. So war Certina auf ihn aufmerksam geworden und förderte ihn. 1996 beendete Bosshard seine Rennfahrerkarriere und ging zu Certina, wo er bis 2003 für den Schweizer Markt verantwortlich war. 2003 erlangte er die Position des Markenchefs, die er bis heute innehat.
Der Fokus blieb immer noch auf Sportuhren, aber neben dem Thema Motorsport rückten auch Flieger- und Taucheruhren in den Mittelpunkt. Schon 1999 hatte man mit der DS Cascadeur Pilot einen großen, maskulinen Fliegerchronographen lanciert, dessen Quarzwerk viele zusätzliche Funktionen bot, darunter Alarm und Hundertstelsekunden-Messung. Ebenfalls automatisch betrieben war ein Jahr später die Profitaucheruhr DS-3 1000 m (wasserdicht bis 100 Bar), die, in Anspielung auf das Jahr der Firmengründung, in einer auf 1888 Exemplare limitierten Auflage erschien.
2005 war für Certina ein weiteres Schlüsseljahr: Mit der DS Podium startete man eine neue Linie, die überaus erfolgreich werden sollte und die bis heute zu den wichtigsten der Marke zählt. Kennzeichnend für die DS-Podium-Modelle ist die relativ schmale Lünette, die das Gehäuse groß erscheinen lässt. Im Vergleich zu den technisch anmutenden Modellen mit Drehlünette wirken die Uhren eleganter.
2006 war der Startschuss für die Linie DS Action gefallen. Heute führt die DS Action Diver die Tradition der professionellen Taucheruhren bei Certina fort.
Zu einem wichtigen Modell entwickelte sich die Neuauflage der DS-1 im Jahr 2007. Mit ihrer schlichten Gestaltung orientierte sie sich an der ersten DS von 1960, mit der das Double-Security-Konzept eingeführt worden war, 2009 wurde auch eine weitere Neuauflage der DS Cascadeur auf den Markt gebracht (schon 2006 hatte es eine erste Neuauflage gegeben). Die Idee der beiden Stahlbügel blieb erhalten, doch die Ausführung erzeugte eine ganz andere Optik als beim Vorgänger von 1995: Waren damals die Bügel wie Klammern über Gehäuse und Glas gelegt, erschienen sie nun als Querstreben, die quasi organisch aus der Lünette herauswuchsen.
Das historische DS Konzept lebt fort in einer besonderen Alltagstauglichkeit der Uhren, die alle bis mindestens 100 Meter wasserdicht sind. Dieses Merkmal wird fortan auf der Rückseite jeder Uhr durch das Schildkrötensymbol symbolisiert, das von Certina seit den sechziger Jahren verwendet wurde. Die Schildkröte ziert, in stilisierter Form, ab sofort auch das neue Logo, zusammen mit dem Firmennamen in derselben Schrift, die auch auf den Zifferblättern zu sehen ist.